Im November 1990 startete in Aachen eines der ersten CarSharing-Angebote Deutschlands. Was als kleine Initiative mit zwei Autos begann, ist heute ein zentraler Baustein der Mobilitätslandschaft. 284 Fahrzeuge stehen heute den etwa 18.000 Kundinnen und Kunden an 89 Stationen in Aachen und der Region (einschließlich Düren) zur Verfügung – darunter bereits 15% Prozent E-Autos.
Dass Cambio so weit kommen konnte, liegt vor allem an dem tollen Team in Aachen und cambio Deutschland, an der treuen Kundschaft und all den Partnerinnen und Partnern, die über all diese Jahre an CarSharing geglaubt und uns immer wieder unterstützt haben. Dazu gehört seit einigen Jahren auch die Stadt Düren.
In 35 Jahren passiert in einem Betrieb eine Menge. Cambio hat die Meilensteine der Geschichte von Stadtteilauto Carsharing GmbH / cambio Aachen auf einer Seite zusammen gefasst; das erste Foto ist sogar noch in schwarz/weiß: https://www.cambio-carsharing.de/magazin/wie-wir-wurden-was-wir-sind
Die Pressemitteilung anlässlich der 35 Jahre steht hier! Die Motivation der Gründerinnen und Gründer von damals ist heute weiterhin in der täglichen Arbeit präsent. CarSharing wirkt nachweislich verkehrsentlastend und reduziert die Anzahl an privaten Pkw in der Stadt. Man möchte durch weniger Auto-Individualverkehr die Städte lebenswerter machen: mehr Platz für Menschen, die in der Stadt leben oder sich aufhalten, Platz für Fußgänger, Fahrräder und ÖPNV. Und mehr Grün. Deswegen möchte cambio Aachen zum 35-jährigen Jubiläum zwei Bäume der Stadt spenden. Voraussichtlich dieses Jahr noch sollen zwei Schwarznussbäume in der Nähe der cambio-Station SCHANZ gepflanzt werden.

Die „Geschichte“ von Cambio in Düren: Eröffnung erste Station Düren Rathaus im September 2016
Zweite Station Pletzerturm (Dezember 2017) – Dritte Station Düren Kreishaus (Mai 2018) –
Vierte Station Finanzamt (Mai 2022) – Fünfte Station Düren Bahnhof (Oktober 2024)
Wir Grüne Düren gratulieren Cambio zum Jubiläum und wünschen uns eine Expansion in Düren. dazu braucht es aber auch genug Kund*innen!

Die Dürener Zeitung berichtete am 07.10.2025 über die Diskussion im Dürener Stadtrat zum Thema CarSharing. Eine Mehrheit der Ratsmitglieder stimmte dafür, die befristete Kostenbefreiung von Sondernutzungsgebühren für CarSharing-Stellplätze zu verlängern. Gegenstimmen kamen unter anderem von der CDU, deren Fraktionsvorsitzender argumentierte, der Stadt entgingen fünfstellige Einnahmen, weil sie dem Anbieter den Parkraum kostenlos zur Verfügung stellt. Das sei jetzt zehn Jahre passiert und sollte reichen, denn das Unternehmen erreiche inzwischen einen Jahresumsatz von 65 Millionen Euro und mache auch einen Millionen-Gewinn.
Als CarSharing-Anbieter in Düren nimmt Cambio dazu auf der Homepage wie folgt Stellung:
cambio Aachen (Stadtteilauto CarSharing GmbH) betreibt seit 35 Jahren in Aachen und Umgebung stationsbasiertes CarSharing und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende. CarSharing wirkt nachweislich verkehrsentlastend und reduziert die Anzahl an privaten Pkw in der Stadt. Wer CarSharing nutzt, legt sich oft kein neues Auto zu oder schafft ein bestehendes Fahrzeug ab. So werden insgesamt weniger Parkplätze benötigt und der Parkraum wird entsprechend entlastet. Dabei ist CarSharing nicht nur etwas für Städte wie Aachen, sondern kann seinen Nutzen auch in mittelgroßen Städten entfalten – davon sind wir bei cambio überzeugt. Daher betreiben wir auch seit zehn Jahren ein CarSharing-Angebot in Düren, wo mittlerweile an fünf Stationen Autos zur Verfügung stehen.
Allerdings müssen wir in Orten wie Düren oder Jülich den Betrieb mit den Einnahmen aus Aachen quersubventionieren, weil die Nachfrage nicht ausreicht, die Kosten zu decken – und das unter Umständen über lange Zeit hinweg. Daher sind wir der Stadt Düren sehr dankbar, dass sie sich an den Kosten für CarSharing indirekt beteiligt hat, indem sie für die Sondernutzung des öffentlichen Raums keine zusätzlichen Gebühren erhebt. Die jetzt beschlossene Verlängerung der Kostenbefreiung von den Sondernutzungsgebühren hilft uns, das Angebot in Düren aufrecht zu erhalten und hoffentlich bald auch auszubauen.
Energisch widersprechen müssen wir den zitierten Aussagen zu angeblichen Millionen-Gewinnen der cambio-Gruppe. Der Jahresumsatz der cambio-Gruppe in ganz Deutschland lag 2024 bei etwa 33 Millionen Euro – wohlgemerkt in Summe über alle 46 Städte, in denen cambio aktiv ist. Die 65 Millionen Umsatz, auf die Herr Weschke sich bezog, sind der Jahresumsatz der ganzen Gruppe in Deutschland und Belgien.
CarSharing ist eine kostenintensive Dienstleistung. Alle Anbieter, die sich wie cambio längere Zeit am Markt behaupten, erzielen wenn überhaupt nur sehr geringe Umsatzrenditen im niedrigen einstelligen Bereich. Diese Überschüsse fließen bei cambio in die Erweiterung des Angebotes, denn nur so können wir wachsen und nachhaltig zur Verkehrswende beitragen. Demgegenüber haben viele CarSharing-Unternehmen, die in den letzten Jahren neu auf den Markt gekommen sind, wegen hoher Defizite ihren Betrieb schon wieder eingestellt.
Gerne möchten wir unser Angebot in Düren zukünftig weiter ausbauen. Es ist aber auch klar, dass dies wirtschaftlich tragbar sein muss, denn ein Zuschussgeschäft auf lange Sicht überfordert die Möglichkeiten von cambio Aachen. Für Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch. Claire Chadenas und Roland Jahn, Geschäftsführung cambio Aachen
Link zum Start und Link 2 aus der Anfangszeit. Weiterer Link zu einem Beitrag aus 2015