Windenergie? Ein ganz klares JA! 13. April 2011 | joerg.benter Die Stadt Düren hat den Flächennutzungsplan für das Gebiet am Ortsrand von Echtz (Einstimmig!) geändert. Die Errichtung von Windkraftanlagen ist damit als priviligiertes Vorhaben im Außenbereich zulässig (§35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB). Das Gebiet um das es sich handelt erstreckt sich direkt südlich der A 4 im Westen von Echtz, bis zur Gemeindegrenze Langerwehe. Das ist sicherlich ein guter Standort für große Windräder. Aber warum an der Gemeindegrenze aufhören? Auch auf Langerweher Gemeindegebiet wäre, an dieser Stelle, noch Platz für weitere 2 Windräder! Nahe der A 4 Das Gebiet liegt genau in einer guten Windlage, mit ausreichenden Abstandsflächen zu umliegender Wohnbebauung. Ich habe mir das angesehen und der Standort ist wirklich ideal. Es würden deutlich größere Abstände eingehalten, als an der Halde Nierchen. Das Gebiet in Richtung Osten / Echtz: Blick an der A 4 entlang Richtung Düren Blick in Richtung Echtz In Richtung Süden / Geich Blick in Richtung Geich In Richtung Süd-West / Luchem Blick Richtung Luchem In Richtung Westen Ein Windrad verschandelt die Landschaft? Der Blick in Richtung Westen ist sicherlich dominiert vom Kraftwerk Weisweiler. Die Silhouette von Windrädern wird sich sicherlich harmonischer in die Landschaft einfügen, als dieser riesige Dinosaurier der Stromproduktion. Und schon heute wissen wir, das es dem Braunkohlekraftwerk gehen wird, wie den Dinosauriern: Es wird aussterben und im schlimmsten Fall für viele Jahre eine riesige Industrieruine bleiben. Gleichzeitig ist die Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr bereit die Risiken der Atomenergie zu tragen und verlangt einen Ausstieg aus dieser Hochrisikotechnologie. Aber wir sind ein Industrieland. Wir benötigen Strom, viel Strom. Auch dafür, das das Leben in unseren technisierten Haushalten so funktioniert wie wir das möchten. Auch für die Industrie und hoffentlich auch für die neuen Antriebe unserer Fahrzeuge. Dieser Strom muss irgendwo und irgendwie umweltfreundlich produziert werden. Windräder sind eine Möglichkeit mit hoher Effizienz umweltfreundlichen Strom zu produzieren. So zusagen der Strom der Zukunft! Das ist heute nicht viel anders als vor vielen Jahrzehnten, als man die Braunkohleverstromung in großem Stil angefangen hat. Da hat man hässliche und schadstoffausstossende Kraftwerke ins Rheinland gesetzt. Wir können jetzt nicht sagen: Energierevolution JA – aber bitte nicht bei uns. Wenn die Stromversorgung auch in Zukunft gesichert sein soll, müssen viele mitziehen. Wir auch! Auch Langerwehe muss sich auf dem Weg machen, seine Stromversorgung auch in Zukunft zu sichern. Dazu gehören auch zwei neue Windräder. Die Fläche an der A 4 ist die einzige Fläche in der Gemeinde, die sich für die Aufstellung von 2 Windrädern, unter Berücksichtigung von Mindestabständen zur Wohnbebauung, eignet. Wir sollten jetzt nicht zögerlich sein, sondern mutig den Weg in die (Energie-)Zukunft gehen. Wer immer nur zögert und hadert, wird sehr schnell an fortschrittlichen Entwicklungen nicht mehr teilhaben. Die beschriebenen Flächen wurden übrigens schon in der „Energievision 2050“ für Langerwehe genannt. Diese wurde dem Bauausschuss bereits im Jahre 2008 vorgestellt – Der Bauausschuss stimmte dieser Energievision wohlwollend zu. Nun ist die Gelegenheit da, sich an einen ersten Schritt zur Umsetzung zu machen. Diese Gelegenheit darf man nicht ungenutzt verstreichen lassen. Die von Herrn Göbbels im Gespräch mit Frau Kinkel erklärten Befürchtungen (nachzulesen hier ) teile ich nicht: Ein Schattenwurf in Luchem ist bei dem Abstand extrem unwahrscheinlich und wenn überhaupt nur Morgens früh direkt nach Sonnenaufgang zu erwarten. Da wir an den meisten Tagen im Jahr Westwind haben, sind Feinstaubaufwirbelungen in Richtung Luchem / Langerwehe ebenfalls sehr unwahrscheinlich. Auch widerspreche ich Herrn Göbbels in bezug auf die Windräder auf der Halde Nierchen: Langerwehe hat dort nicht 9 Windräder – die meisten stehen nicht auf Langerweher gebiet. Ausserdem gab es dort Probleme in der Planung mit den Abstandsflächen – so wird eine Überarbeitung dieser schon älteren Anlagen (das sogenannte Re-Power) schwierig. Dabei könnte auch mit heutiger Technik aus diesem Standort sicherlich mehr Leistung herausgeholt werden. Hinweisen möchte ich auch noch darauf, das unsere Gemeinde durch die Erträge der Windräder auch neue Steuereinnahmen generieren würde – in Zeiten klammer Haushaltskassen etwas, das nicht unwichtig ist. Abschliessend möchte ich mit zwei Bildern aus dem Tagebau Inden noch einmal deutlich vor Augen führen, wie Zerstörerisch sich die Braunkohleverstromung auf die Landschaft auswirkt. Das Ausmaß der Vernichtung der Landschaft und der Lebensräume ist hier sehr viel größer, als bei einem Windpark. Unter Windrädern kann immer noch Landwirtschaft betrieben werden … Braunkohletagebau Inden Braunkohletagebau Inden Auch der Arbeitskreis Klima, Energie und Umwelt der Zukunftswerkstatt Langerwehe wird sich sicherlich in seiner nächsten Besprechung am Donnerstag (14.04.11 / 19:30 Uhr / Betriebsgebäude des Wasserleitungszweckverbandes in Langerwehe) mit dem Thema „Windräder“ beschäftigen – wenn Sie mitdiskutieren möchten sind Sie herzlich eingeladen!