Fußverkehrspreis 2025

Die Fußgängerlobby „Fuss e.V.“ zeichnete heute vorbildliche Kommunen aus. Mitglied Georg Schmitz berichtet aus Karlsruhe: „Zu Fuß gehen ist Basismobilität und eigentlich selbstverständlich. Mit dem Fußverkehrspreis wird das scheinbar selbstverständliche wieder in den Fokus gerückt“.

Leipzig und Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart sind die Gewinnerstädte des Deutschen Fußverkehrspreises 2025 und der wegebund gewinnt den Sonderpreis „Kinder sicher und gerne zu Fuß“. Der Fachverband FUSS e.V. zeichnet auf diese Weise Kommunen aus, die sich vorbildlich für sichere und attraktive Wege einsetzen. Soeben wurden die Preise in Form eines „goldenen Fußabdrucks“ auf dem Bundesweiten Umwelt- und Verkehrskongresses BUVKO in Karlsruhe verliehen.

Leipzig erreicht mit vielen kleinen Schritten große Fortschritte. Sogenannte Gehwegnasen ragen in Kreuzungen, damit Menschen zu Fuß die Fahrbahn besser überblicken und überqueren können. Fahrradbügel sorgen für freiere Gehwege. Deutliche Markierungen zeigen Schulwege und andere Orte an, an denen viele Menschen über die Fahrbahn gehen. Verkehrsberuhigte Bereiche und Fußgängerzonen machen Straßen klima- und fußgehfreundlicher. Die Jury aus Fachleuten für Verkehrs- und Stadtplanung, Kinder-Mobilität und Behinderungen findet den Ansatz ausgezeichnet: Kostengünstige, vielfach anwendbare Einzelmaßnahmen für mehr Fußverkehrsfreundlichkeit im ganzen Stadtgebiet.

Leinfelden-Echterdingen zeigt, dass nicht nur Großstädte viel leisten können. Die 41.000-Einwohnenden-Gemeinde bei Stuttgart überzeugte die Jury insbesondere mit ihrer intensiven Kommunikation zur Förderung des Fußverkehrs. Durch Fußverkehrs-Checks wurden in der baden-württembergischen Mittelstadt Potenziale ermittelt und mit Bürger*innen-Beteiligung ein umfassendes Konzept entwickelt. Aktionen wie Geh-Cafés, Perspektivwechsel-Begehungen und Visualisierungen von Gehwegbreiten sensibilisieren für Barrierefreiheit; kleinere Projekte wie Zebrastreifen wurden umgesetzt.

Der Sonderpreis mit dem Motto “Kinder sicher und gerne zu Fuß” geht an einen besonderen Preisträger: Im wegebund engagieren sich rund 30 sächsische Kommunen für besseren Fuß- und Radverkehr. Die Arbeitsgemeinschaft bewarb sich mit dem Projekt „wegechecks“, an denen die acht Pilotkommunen Limbach-Oberfrohna, Mittweida, Moritzburg, Niesky, Pirna, Plauen, Radeberg und Torgau beteiligt waren. Sie setzen auf Beteiligung von Erwachsenen und Kindern auf Augenhöhe. Vor-Ort-Begehungen mit Kindern lieferten wichtige Perspektiven für den Fußverkehr. Planungsbüros entwickelten daraus Maßnahmen und gaben sie an die Kommunen weiter.

Der Fußverkehrspreis Deutschland 2025 ist ein Projekt des FUSS e.V. und wird gefördert durch die Stiftung CO2. Die Schirmherrschaft hat Markus Lewe, Präsident des Deutschen Städtetags. Der Fußverkehrspreis wird ebenfalls unterstützt durch teilAuto und seine Kund*innen. Der Sonderpreis “Kinder sicher und gerne zu Fuß” wird unterstützt durch das Deutsche Kinderhilfswerk.

„Unsere Nachbarstadt Aachen gehörte nicht zu den 3 Erstplatzierten, aber die Premiumrouten dort schafften es immerhin in den Kreis der letzten 6 Projekte. Ich hoffe, dass sich nun viele andere Städte noch mehr um die Belange von Fußgänger*innen kümmern – ganz besonders meine Heimatstadt Düren, wo es bei dem Thema noch sehr viel Luft nach oben gibt“.  

(Text ist eine Kombination der eigenen Notizen und des Pressetextes von Fuss e.V.! Alle Bilder: G.Schmitz)

Links: Allgemeines dazu: www.fuss-ev.de

Leipzig: www.leipzig.de

Leinfelden-Echterdingen und (besser) auf instagram.com/le_bewegt/

Sonderpreis wegebund  und wegecheck-sachsen.de

Wer sich einmal in die Situation eines Kindes begeben möchte, kann dies sehr gut in diesem Film.

Das Video „Unsere Straßen aus Sicht eines Kindes“ lädt dazu ein, die Perspektive zu wechseln und Jelle mit ihrem Fahrrad auf dem Weg zum Kindergarten zu begleiten. Dieser Sichtwechsel veranschaulicht auf eindrucksvolle Art und Weise, welche Hindernisse kleinen Kindern im Straßenverkehr begegnen und was es für den Blick auf die Welt bedeutet, auf Augenhöhe mit Kofferräumen und Motorhauben zu sein…