Guido Boslar

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Wahlbezirk 14:

Stadtteil Koslar Ost mit folgenden Straßen: Adelgundisstraße, Ahornweg, Am alten Sportplatz, Am Goldacker, Am Katzepohl, Am Peusch, Am Rurdamm, Am Waldeck, Bornstraße, Crombachstraße, Drieschstraße, Fasanenweg, Fichtenweg, Friedensstraße, Fritz-Deutzmann-Straße, Fuchsweg, Gut Hasenfeld, Gut Nierstein, Gut Waldeck, Hasenfelder Straße, Hasenpfad, Im Trift, Im Wiesengrund, Jägerstraße, Josefstraße, Kampstraße, Kreisbahnstraße, Kurt-Schumacher-Straße, Laachweg, Lobsgasse, Mühlengasse, Ostring, Rathausstraße, Rehweg, Rottstraße, Steffensrott, Viktoriastraße, Wehrhahnstraße, Zur Mühle

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Ich bin ein Kind vom Dorf – gut so!

Gedanken zum Dorfleben
Der Bäcker, der Metzger und die Dorfkneipe

Wo sind sie alle? Sind wir nicht alle ein bisschen selber schuld, dass die Dorfkultur stirbt. Ich bin in den 1960er Jahren geboren und mit allem, was so zu einem Dorfleben dazu gehört groß geworden:
Spielen im Wald, Baden im Baggersee und Fußballspielen auf dem Bolzplatz.
Dorfleben ähnelte in den 1950er Jahren noch an mittelalterlichen Strukturen.
Alles lief noch auf persönliche Art und Weise. Viele Dorfbewohner hatten kein Telefon. Vieles wurde mündlich ausgetauscht. Alles konzentrierte sich auf dem Dorf: Dort wurde gearbeitet, gewirtschaftet und die Freizeit verbracht.

Foto: Guido Boslar

Menschen verschwanden dann aus unterschiedlichsten Gründen aus dem Dorf.
In den 1970er- und1980er Jahren zogen viele Städter in die Dörfer und andersherum.
Dörfler wollten städtische Gewohnheiten nachahmen, um das Gefühl zu haben, nicht abgehängt zu sein.
Das Leben aber konzentrierte sich immer mehr auf die Städte und das Land wurde immer mehr entwertet.
Nach dem Krieg wurden die kleinen Gemeinden aufgelöst; die Dorfschulen wurden zu Gemeinschaftsschulen umstrukturiert.
Die Wirtschaft konzentrierte sich immer mehr in den Gewerbegebieten.
Mittlerweile haben wir heute eine komplette Neuordnung.
Dies hat dem Dorfleben sehr geschadet.
Nach der Wiedervereinigung hat die Politik dem Neoliberalismus überall Einzug gewährt.
Der Verlust von sehr vielen Arbeitsplätzen hatte dies zur Folge.
Viele landwirtschaftliche- und gewerbliche Kleinbetriebe sind weggefallen.
Die sozialen Kontakte sind auf dem Land stärker als in den Städten.
Auf dem Dorf gibt es heute immer noch die alten Strukturen, die es zu überwinden gilt.
Typische Konflikte mit Städtern sind beispielsweise „wenn der Hahn morgens kräht“ und die Städter sich gestört fühlen.
Hinsichtlich unseres Konsumverhaltens müssen wir uns an die „eigene Nase packen“. Die Brötchen oder andere Kleinigkeiten hätten weiterhin beim Dorfbäcker oder im Dorfladen gekauft werden können.
Zudem sind die Nutzgärten auch größtenteils verschwunden.
Meine Eltern hatten einen riesigen Garten, indem alles „Bio“ war.
Wir hatten alles Mögliche angebaut: Blattspinat, Kartoffeln, Erbsen und dicke Bohnen, … Selbst ein Schwein war typisch auf dem Land zu halten.
Es gibt immer wieder Vorbehalte gegenüber biologisch angebaute Lebensmittel.
Sie sind zwar etwas teurer als die konventionell hergestellten Produkte. Aber – sie schmecken auch viel besser.
Zudem sind die billigen Produkte und Lebensmittel Grundlage eines Niedriglohnlandes.
Das Landleben ist keineswegs rückständig – wir müssen es nur stärken und dezentrale Strukturen schaffen.
Baumaterialien verwenden, die in der Region vorzufinden sind — und handwerkliche Betriebe einsetzten, die vor Ort sind.

Foto: Guido Boslar

Städte und Gemeinden müssen in die Infrastruktur investieren und den Öffentlichen Nahverkehr ausbauen. Denn globale Strukturen sind empfindlicher als regionale Strukturen. Die Corona- Krise verdeutlicht, wie wir vom globalen Markt abhängig sind.
Wir sollten diese Pandemie nutzen, um die Zukunft umwelt- und sozialverträglicher zu gestalten. „Eine bessere Welt ist möglich.“
Beide Seiten kommen nicht umhin,  wieder mehr aufeinander zugehen: Dörfler und Städter- Städter und Dörfler.
Wir müssen daran arbeiten.