Gedanken zur Bauerndemo 16. Oktober 2019 | georg.schmitz Am Mittwoch gab es eine Demonstration von Landwirten in Bonn. Dabei sind es gerade deren Verbände, die überfällige Verbesserungen torpedieren. Unsere Kreistagsfraktion beschäftigt sich aktuell auch wieder mit zu hohen Nitratwerten im Grundwasser und betrachtet die Entwicklung mit Sorge. Einige Gedanken dazu als Gastbeitrag vom BUND NRW. Der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat angesichts der wenig ambitionierten und in ihrer Ausrichtung oft unklaren Agrarpolitik von Bundes- und Landesregierung Verständnis dafür, dass Landwirte verunsichert sind, wie es in zentralen Bereichen für ihre Betriebe weitergeht. Die massive Kritik der Bauernverbände an Vorhaben der Bundesregierung zum Klima- und zum Insektenschutz ist jedoch völlig überzogen und destruktiv. „Bei vielen Entscheidungen sind es die Bauernverbände selber, die notwendige und überfällige Verbesserungen zum Beispiel beim Schutz von Grundwasser vor Nitraten oder der Reduzierung von Pestiziden mit großem politischem Einfluss über Jahre hinweg ausbremsen. Sie tragen regelmäßig zu nur halbgaren Beschlüssen bei, die wie bei der Düngeverordnung dann kurz darauf wieder korrigiert werden müssen“, so Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND. Wenn 28 Jahre nach Inkrafttreten der EU-Nitrat-Richtlinie und 19 Jahre nach dem Start der EU-Wasserrahmenrichtlinie noch immer rund 40 Prozent der Grundwasserkörper in NRW verunreinigt sind und die EU Deutschland wegen der andauernden Rechtsverstöße verklagt, müsse nun zeitnah all das nachgeholt werden, was in den Jahren zuvor hintertrieben wurde. Die Kritik der demonstrierenden Bauern müsste sich daher auch an den eigenen Verband richten. Quelle und mehr: BUND NRW. Mehr dazu auch beim Grünen Bundesverband und der Bundestagsfraktion Worum ging es aus Sicht der Bauern? Vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Bonn-Duisdorf demonstrierten die Westdeutschen Landwirtschafts-Verbände gegen die ihrer Meinung nach zunehmende Auflagenflut. Diese würde die Existenz bedrohen. Durch das Agrarpaket und die neuen Verordnungen der Bundesregierung würden die rheinischen Landwirte hart getroffen. Es geht unter anderem um besseren Insektenschutz, Pflanzenschutzauflagen, das Tierwohl-Label, die Düngeverordnung und Subventionen der EU. Man sei durchaus bereit die Veränderungen bei Klima-, Umwelt- und Naturschutz zu unterstützen. Voraussetzung sei aber Respekt und Anerkennung für die Arbeit der Landwirte. Quelle Dieser Bericht soll also kein „Bauern-Bashing“ sein, sondern nur eine andere Sichtweise zur Demo aufzeigen. Wir Grüne Düren werden das Gespräch mit unseren Landwirten suchen, um uns über deren Arbeit und Sorgen zu informieren, aber auch um andererseits für die Anliegen von Umwelt- und Klimaschutz zu werben.