Auf Einladung der IV Pro Langerwehe stellte sich Chris Andrä mit zwei anderen Bürgermeisterkandidaten für Langerwehe den Fragen und gab konkrete Antworten.
Der Zustand der Gemeindefinanzen ist bedenklich. Langerwehe ist leider unter den TOP 20 Kommunen bei der Höhe der Grundsteuer B (1036 Punkte). Die Einnahmen reichen nicht aus, die Ausgaben sind zu hoch und eine Konsolidierung des Haushaltes nur mit Hilfe von außen kurzfristig möglich.
„Die Altschuldenentlastung durch das Land NRW wird uns hier zugutekommen, für 2026 einen genehmigungsfähigen Haushalt aufzustellen, ohne die Grundsteuer B dramatisch anheben zu müssen. Dagegen ist ein populistisch verkündeter Steuersatz von 2400 Punkten reine Panikmache, absolut unzumutbar und wird nicht passieren“, erklärte Chris Andrä.
Auf der Einnahmenseite wird das Gewerbegebiet an der L12 Gewerbesteuer generieren. „Das dauert aber 4-5 Jahre und es kommen maximal 6 ha hinzu. Damit ist die von der Grünen Gemeinderatsfraktion abgelehnte Methanfabrik aber auch vom Tisch und wertvolles Ackerland gerettet.“, stellte Chris Andrä klar.
Dagegen wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien (Windenergie auf Freiflächen im Wald, PV Anlagen) mittelfristig verlässliche Gewerbesteuer und Anteile am Ertrag bringen. Wir machen uns unabhängig bei der Stromerzeugung und es ist eine Win-Win Situation für die Gemeinde, da die Ziele aus dem Klimaschutzkonzept erfüllt werden. Der Weg für Langerwehe geht über die Entwicklung von vorhandenen unbebauten Gewerbeflächen und Altbestand.
„Es ist eine Schande, dass Gebäude verfallen und als Spekulationsobjekte dienen. Dies muss dringend angegangen werden!“, war das Fazit von Chris Andrä.
Langerwehe wird langfristig mehr Dienstleistung, Handwerk und Betriebe aus der Pflege und Daseinsfürsorge ansiedeln müssen, um einen Beitrag zum Strukturwandel leisten zu können. Die Bevölkerung wird älter und günstiger Wohnraum sowie fußläufige Erreichbarkeit für den täglichen Bedarf wird notwendig. Das Städtebauliche Konzept dafür liegt vor und Mittel aus dem Strukturwandelbudget stehen bereit.
„Die Städte werden immer heißer und Anpassungen an den Klimawandel dringend notwendig. Grünanlagen und freie Wasserzugänge müssen eingerichtet werden. Ich bin nicht überzeugt, dass ein Einbahnstraßen-Konzept für die Hauptstraße dabei zielführend ist. Warum man einer renommierten Planungsgesellschaft nicht gefolgt ist, ist mir unverständlich. Die Entschleunigung des Verkehrs ist oberstes Gebot, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und gleichzeitig die Erreichbarkeit von Ärzten, Apotheke und Handel zu gewährleisten.“, erklärte Chris Andrä.
Bei den Ausgaben wird die Verwaltung ihre Prozesse und Angebote intensiv überprüfen müssen. Chris Andrä: „Als Service Manager mit fast 30 Jahren Erfahrung (u.a. in einem japanischen Konzern), habe ich Abteilungen mit bis zu 50 Fachleuten geführt, die Kundenzufriedenheit erhöht und die Effizienz gesteigert. Prozesse wurden automatisiert und verschlankt. Wenn nötig werden Aufgaben ausgelagert oder mit anderen Kommunen zusammengelegt. Die Digitalisierung spielt dabei auch eine Rolle, wird aber nur zielgerichtet genutzt und nicht als Allheilmittel vor sich hergetragen“.
Apropos Ausgaben: Die Sicherheit für die Menschen in der Gemeinde steht an oberster Stelle. An der Ausstattung der Feuerwehr zu sparen, wie von anderen gefordert, wäre ein fatales Signal. Die Grüne Fraktion hat deshalb die Erneuerung des Brandschutzbedarfsplan eingefordert.
Chris Andrä: „Er liegt jetzt vor und wir sind auf Katastrophen und Ereignisse vorbereitet. Waldbrände und Überschwemmungen werden zunehmen und es darf nicht an der Ausstattung fehlen. Wir dürfen froh sein, dass es genügend Freiwillige gibt, die diese wichtige Aufgabe übernehmen.“

