Sehenswerte Ausstellung im Rathaus

Die Ausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ ist derzeit im Dürener Rathaus zu Gast. Die Wanderausstellung dokumentiert mit ausdrucks­starken Fotos und Dokumenten, dass alleine durch führende Nationalsozialisten der Holocaust und die nationalsozialis­tische Verfolgung nicht möglich gewesen wäre. Sie macht deutlich, dass es stattdessen das Mitwirken der Gesellschaft brauchte, welche die nationalsozialistische Rassenpolitik aus unterschiedlichen Motiven und in unterschiedlichem Ausmaß unterstützten und akzeptierten. Sie eröffnet Schülerinnen und Schülern einen zielgruppenorientierten Zugang zum Thema und regt zu Austausch und Reflexion über aktuelle politische Fragen an.
Bei der Eröffnung am 17.10. durch Bürgermeister Frank Peter Ullrich gab es auch einen Vortrag „Zur Psychologie von Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ von Fiona Kazarovytska und eine Einführung in die Ausstellung durch Thomas Köhler (Geschichtsort Villa ten Hompel – Memorial & Museum).

Ausstellungsort: Stadt Düren Rathaus, Foyer 1. OG Kaiserplatz 2-4 52349 Düren
Ausstellungszeitraum: 15.10. – 05.12.2024
Zugangszeiten: Mo–Fr 8–12 Uhr Do zusätzlich 14–17 Uhr. Besichtigung durch Schulklassen nur nach Terminvereinbarung mit Herrn Bergheim (02421 25-2586, d.bergheim@dueren.de). Individuelle Besichtigungen im Rahmen der offiziellen Öffnungszeiten. Eine offene, geführte Ausstellungsbesichtigung mit Dr. Helmut Irmen findet am Do, 14.11.2024 von 18–19:30 Uhr statt.
Kontakt: VHS Rur-Eifel, 02421 25-2577, www.vhs-rur-eifel.de

Die Ausstellung wurde erstmals 2019 im Bundestag gezeigt – und inzwischen auch in 30 Städten in NRW.

Verena Schoemer, Georg Schmitz und Bruno Voß aus der Grünen-Fraktionen nahmen an der Eröffnung teil und empfehlen den Besuch der Ausstellung ausdrücklich. „Erschreckend ist, welche Parallelen man zu heute erkennen kann!“



aktion-zivilcourage.de schreibt dazu: Die Ausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ des United States Holocaust Memorial Museum kann kostenfrei bei der Aktion Zivilcourage e.V. ausgeliehen werden. Die Ausstellung adressiert eine der zentralen Fragen zum Holocaust: Wie war der Holocaust möglich? Die zentrale Rolle von Hitler und anderen Führern der NSDAP ist unbestreitbar. Doch die Abhängigkeit dieser Täter von unzähligen anderen für die Durchführung der NS-Rassenpolitik ist weniger bekannt. Im nationalsozialistischen Deutschland und in dem von Deutschland dominierten Europa entwickelten sich überall, in Regierung und Gesellschaft, Formen von Zusammenarbeit und Mittäterschaft, wo immer die Opfer von Verfolgung und Massenmord auch lebten. Die Ausstellung untersucht die Rolle der Menschen im Holocaust und die Vielzahl von Motiven und Spannungen, die individuelle Handlungsoptionen beeinflussten. Diese Einflüsse spiegeln oft Gleichgültigkeit, Antisemitismus, Karriereangst, Ansehen in der Gemeinschaft, Gruppenzwang oder Chancen auf materiellen Gewinn wider. Die Ausstellung zeigt auch Personen, die den Möglichkeiten und Versuchungen, ihre Mitmenschen zu verraten, nicht nachgegeben haben und uns daran erinnern, dass es auch in außergewöhnlichen Zeiten Alternativen zu Kollaboration und Täterschaft gibt.

Hier noch die Pressemitteilung der Stadt Düren und das dazu gehörige Foto der Pressestelle.