Besuch der LVR-Fraktion

In der letzten Kreistagsfraktionssitzung tauschten sich die GRÜNEN Fraktionen aus Kreis und Stadt Düren mit der GRÜNEN LVR-Fraktion aus. Anlass war der Besuch der beiden LVR-Fraktionsvorsitzenden Dr. Ruth Seidl und Johannes Bortlisz-Dickhoff. Sie wollten erfahren, was vom LVR und von der LVR-Fraktion erwartet wird, Anregungen und Kritik mitnehmen und gleichzeitig über ihre Arbeitsschwerpunkte informieren.

Dabei wurde das Denkmalschutz-Thema angesprochen, bei dem immer wieder zwischen dem Interesse das Eigentum zu nutzen, und dem öffentlichen Interesse Denkmale zu erhalten abgewägt werden muss.

Ruth Seidl und Johannes Bortlisz-Dickhoff machten deutlich, dass ohne das Engagement des LVR und der GRÜNEN Fraktion der Erhalt des zentralen Denkmals der Braunkohlenutzung, des Kraftwerks in Frimmersdorf, nicht denkbar gewesen wäre. Für die Identität des durch die Braunkohle massiv veränderten Großraumes ist die kulturelle Aufarbeitung dieser industriegeschichtlichen Phase unabdingbar.

Nachvollziehbar fanden beide die Kritik an der Unübersichtlichkeit der politischen Mittelebene in NRW. Schnelle Abhilfe ist jedoch nicht zu erwarten. Eher in den Griff zu bekommen wäre die Frage danach, ob wirklich 10 unterschiedliche Rechnerprogramme im Bereich der Erfassung von Archivgut Verwendung finden sollen. Hier wäre eine gute Aufgabe für das Landesinstitut, für einen Standard zu sorgen, der auch für die kommunalen Archive gilt.

Kritisiert wird die fehlende Finanzausstattung der offenen Ganztagsschule oder der Kindertageseinrichtungen. Hier werde am falschen Ende gespart. Eine Kritik, die die beiden LVR-Fraktionsvorsitzenden nachvollziehen können, auch wenn dies nicht Aufgabe des LVR sondern des Landes NRW ist. Ebenso wurde die personelle Ausstattung der stationären Jugendhilfe kritisiert.

Dankbar waren beide für den Hinweis auf das fehlende Entlassmanagement der Psychiatrischen Klinik in Düren. Die ehemaligen Patienten landen zu oft in der Obdachlosigkeit. Da sie in ihren Herkunftsorten oft keine Kontakte mehr haben, landen sie oft auf den Dürener Straßen.