„Mit Herz und Harke“

Die Stadt Düren startet einen Vor-Garten-Wettbewerb „Mit Herz und Harke“.
Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung naturnaher Gärten zu schärfen.

Dürenerinnen und Dürener, die einen lebendigen naturnahen (Vor-)garten mit vielen Blumen, Sträuchern und anderen Pflanzen besitzen, können in diesem Sommer zu besonderen Gewinnern werden: Am 1. Juni startet die Stadt Düren den (Vor-)Gartenwettbewerb „Mit Herz und Harke“. Teilnehmen können alle Eigentümerinnen und Eigentümer, Mieterinnen oder Pächter eines (Vor-)Gartens im Dürener Stadtgebiet.

„Mit dem Wettbewerb möchten wir das Bewusstsein für die Bedeutung naturnaher Gärten schärfen“, erklärt der Klimaschutzmanager der Stadt Düren, Simon Seifert. „Die sind nicht nur schön anzusehen, sondern bieten auch Lebensraum für Schmetterlinge, Bienen und anderen Insekten. Und sie tragen dazu bei, Hitzeinseln zu reduzieren, das Wassermanagement zu verbessern und CO2 zu speichern.“

Der (Vor-)Gartenwettbewerb „Mit Herz und Harke“ geht bis zum 15. August. Dürenerinnen und Dürener, die teilnehmen möchten, müssen mindestens fünf Fotos im Hochformat ihrer (Vor-)Gärten sowie eine kurze Beschreibung der Gestaltungselemente und des Pflegezustands einreichen. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung Düren und der Politik entscheidet über die Siegerinnen oder Sieger. Bewertet werden dabei unter anderem die Gestaltung und der Pflegezustand des (Vor-)Gartens, die Verwendung ökologisch wertvoller Pflanzen sowie das Verhältnis von Nutz- und Zierpflanzen.

„Unabhängig von der Platzierung erhält jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer ein Präsent als Anerkennung für die Teilnahme. Für die Plätze eins bis drei gibt es außerdem attraktive Preise in Form von Wertgutscheinen über 750 Euro, 500 Euro und 250 Euro für Pflanzen und Gartenwerkzeuge in einem Baumarkt Ihrer Wahl“, hofft Simon Seifert auf eine möglichst große Beteiligung am Wettbewerb. „Denn: Ein naturnaher Garten ist ein Gewinn für die Natur und die Umwelt.“ Die Siegerehrung findet im September statt.

Weitere Informationen zum (Vor-)Gartenwettbewerb „Mit Herz und Harke“ der Stadt Düren gibt es im Internet auf www.dueren.de/leben-wohnen/umwelt-klima/oekologische-vor-gartengestaltung. Wettbewerbsbeiträge können per E-Mail an vorgarten@dueren.de eingereicht werden.

Verstärkte Aktivitäten gegen die verbotenen Schottergärten hatte Georg Schmitz, der Vorsitzende des Ausschusses für Mobilität, Umwelt und Klimaschutz angeregt. So hatte er auch einen Brief an Gartenbaubetriebe entworfen und Gespräche über Förderprogramme und bessere Öffentlichkeitsarbeit geführt. Das Fachamt hat danach erfreulicherweise den Wettbewerb eingeleitet. In der Mitteilungsvorlage für den Ausschuss im Juni heißt es dazu:

Umgang mit Schottergärten; Sachstandsbericht zur Informationskampagne

Im Zuge des zunehmenden Bewusstseins für den Schutz der Umwelt und die Förderung der Biodiversität informiert das Fachamt über relevante Entwicklungen im Bereich der Gartengestaltung:

Im Rahmen der angekündigten Aufbereitung und Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger zum Thema Schottergärten und der Motivation für eine ökologisch wertvolle Gartengestaltung wurden durch die Abteilung Umwelt im Amt für Stadtentwicklung bisher folgende Maßnahmen umgesetzt:

Erstellung eines Homepage-Artikels zur ökologischen (Vor-)Gartengestaltung und Versendung eines Informationsschreiben an alle Gärtner sowie Garten- und Landschaftsbauer bzgl. der Novelle der Landesbauordnung NRW und der darin enthaltenen Unzulässigkeit von Schottergärten (Anlage 1)

Um das Bewusstsein für eine ökologische (Vor-) Gartengestaltung weiter zu stärken, initiiert das Fachamt über die Sommermonate einen Fotowettbewerb unter dem Motto „Mit Herz und Harke“. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, den Rückbau von Schottergärten indirekt zu fördern und gleichzeitig kreative Ideen für eine nachhaltige Gestaltung von Grünflächen zu präsentieren. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich mit ihren Gartengestaltungen zu beteiligen und innovative Konzepte für eine artenreiche Flora und Fauna vorzustellen. Die Kampagne wird durch die Abteilung Marketing des Amtes 10, die Abteilung Grünflächen im Amt 66 sowie die Volkshochschule unterstützt. Als Anreiz für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden attraktive Preise vergeben, darunter auch eine Prämie für die Gewinnerbeiträge. Der Wettbewerb ist ein Beitrag dazu, das Bewusstsein für ökologische Gartengestaltung zu schärfen und konkrete Impulse für eine nachhaltige Entwicklung Dürens zu setzen.

Es gibt inzwischen viele gute Online-Informationen zur pflegeleichten und ökologisch wertvollen Gestaltung von (Vor)gärten, sodass wir hier auf weitere Dokumente verzichten. Die fotografierte Dürener Fläche (die man wirklich nicht Garten nennen kann) ist negatives Beispiel. Schickt uns aber gerne eure positiven Beispiele. Wir veröffentlichen diese gerne hier mit eurer Genehmigung. Unten ein schöneres Beispiel :-).

Zu diesem Thema erhielten wir eine Nachricht aus der Bevölkerung. Wir dokumentieren hier gerne unsere Antwort.

Sehr geehrter Herr xxx,
vielen Dank für Ihre Nachricht über das Kontaktformular. Sie fragten, wie sich die Fraktion der Grünen für die Einhaltung der Vorgartenverordnung von 2018 und der Neufassung ab 01.01.2024 im Stadtgebiet Düren einsetzt und weisen auf das Neubaugebiet in Birkesdorf hin.

Wir engagieren uns seit langem gegen Schottergärten und ähnliche Fehlentwicklungen wie z.B. Kunstrasen. Obwohl es schon lange Regelungen in der Landesbauordnung NRW gibt (die meinen Sie vermutlich), ist es uns früher nicht gelungen, diese durchzusetzen, da die Regelungen aus der CDU Zeit nach außen zwar gut aussahen, aber praktisch von Kommunen nicht durchzusetzen waren.

Wir haben dazu Seminare besucht und mit anderen Städten Kontakt aufgenommen. Alle klagten über das gleiche Problem, dass die Regelungen nicht gerichtsfest waren. Es gab nur sehr wenige Städte in ganz NRW, die sich an die Spitze gestellt haben und trotzdem versucht haben, alte Schottergärten zurückbauen zu lassen.
Nach meinem Wissen sind da auch noch Gerichtsverfahren gegen Rückbauverfügungen anhängig.
Ein Problem war beispielsweise, dass man schlecht gegen einen „neuen“ Schottergarten im Altbaubestand vorgehen kann, beim Nachbarhaus einen 30 Jahre alte Fläche von Senioren aber dulden will – das spricht gegen den Gleichheitsgrundsatz…. Damit haben sich landesweit wirklich viele Expert*innen beschäftigt.

Deshalb konnten wir in Düren bisher nur das Thema immer wieder in die Öffentlichkeit ziehen und Apelle platzieren. Auf Kreisebene haben wir dazu eine Förderung zur Umgestaltung in das Klimaschutzförderprogramm schreiben lassen. Im ganzen Jahr gab es leider nur 2-3 Anträge ☹.

Was man schon länger machen konnte – und was wir auch seit ein paar Jahren nutzen, sind Festlegungen in Bebauungsplänen. Dort (also für Neubaugebiete) schließen wir seit einiger Zeit Schottergärten aus, legen Wert auf ordentliche Gestaltung mit Bepflanzungen, Dachbegrünung, Solartechnik etc.!
Ein solch positives Beispiel ist in Arnoldsweiler das Gebiet „Frohnhofsquartier“ an der Kleiststraße.
Siehe https://www.dueren.de/de/leben-wohnen/bauen-wohnen/bauen/bebauungsplaene/ansicht/13399

Der Wohnpark Birkesdorf ist aber schon von 2017 und enthielt diese Regelungen noch nicht. Die Diskussion ging auch weit zurück.: https://www.dueren.de/de/leben-wohnen/bauen-wohnen/bauen/bebauungsplaene/ansicht/12383

Die Neufassung der Landesbauordnung zum 1.1.24 wurde von den Grünen NRW lange gefordert und dann wurde auch eine Verbesserung erreicht, die die alten Wünsche in deutlich stärkere Worte goss. Jetzt kann sich unseres Erachtens wirklich niemand mehr rausreden.

Wir haben das natürlich sofort auch wieder thematisiert und vereinbart, dass bei jeder Baugenehmigung in Düren konkret nochmals darauf hingewiesen wird. Kontrollen sollen ab jetzt auch diesen Punkt genauer betrachten – wobei eine Bauabnahme i.d.R. erfolgt, wenn das Umfeld noch nicht fertig ist. Ein weiteres Problem also, denn das knappe Personal kann später eigentlich nur auf Grundlage von Beschwerden aktiv werden. Aber dies wurde schon diskutiert, – ab dem 1.1.24 hat da auch ein neues Zeitalter begonnen.

Außerdem haben wir für eine positive Besetzung des Themas den aktuellen Vorgartenwettbewerb initiiert und ich habe einen Brief an Garten-Landschaftsbaubetriebe entworfen. Die Idee wurde aufgegriffen und eine eigene Fassung von der Verwaltung im April verschickt. Auszugsweise ein paar Links zu unserer Homepage:
https://gruene-kreis-dueren.de/2024/05/mit-herz-und-harke_31960.html aus 2024 und aus 2021 https://gruene-kreis-dueren.de/2021/04/koalition-gegen-neue-schottergaerten_22683.htmlaus
Außerdem interessant aus 2019 https://gruene-kreis-dueren.de/2019/04/schottergaerten-umstritten_14816.html   und https://gruene-kreis-dueren.de/2019/11/schottergaerten-vermeiden_16423.html

Sie sehen also, wir sind da bestmöglich im Rahmen der ehrenamtlichen Arbeit unterwegs! Bei weiteren konkreten Fragen melden Sie sich gerne. Mit freundlichen Grüßen