Europa wirkt vor Ort in Düren

Grüne: Europa finanziert wichtige Bausteine der Förderung benachteiligter Menschen

Der Europakandidat der Grünen, Daniel Freund, besuchte die low-tec in Düren, deren Arbeit er sich vorstellen ließ. Die low-tec ist eine große Beschäftigungsgesellschaft in Düren, mit Außenstellen in Eschweiler, Aachen und Stolberg.

Ein ganz wichtiger Baustein der Arbeit ist die Förderung benachteiligter junger Menschen. Durch die Förderung der EU mit ESF-Mitteln können nach Bedarf Projekte durchgeführt werden. So gibt es ganz niedrigschwellige Maßnahmen, die Menschen an einen geregelten Alltag gewöhnen und so die Voraussetzungen zu Ausbildung und Erwerbsarbeit schaffen.

Die Integration von Flüchtlingen mit dem Ziel, einer einkommenssichernden Beschäftigung nachzugehen, ist ein weiteres wichtiges Ziel der low-tec.

Der Geschäftsführer Josef Macherey betonte: „Ohne die Mittel der Europäischen Union könnten viele Maßnahmen gar nicht durchgeführt werden.“

Verena Schloemer, die Fraktionssprecherin der Grünen in Düren stellte heraus: “ Die low-tec erfüllt in Düren eine ganz wichtige Aufgabe in der Förderung benachteiligter Menschen. Viele sind unverschuldet in ihre schwierigen Lebenslagen gekommen.“

Nach seinem Besuch in dem „sehr europäischen Betrieb“ suchte Daniel Freund in der Wirtelstraße das Gespräch mit Bürgern und verteilte dabei veganen Imbiß.   

Mehr dazu bei https://www.low-tec.de/

Die Projekte im Einzelnen:

Besuch bei der Low-Tec. Fotograf: Franz – Josef Wallraff

Die low-tec führt seit 2006 Projekt durch, die mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert werden. In Düren und der StädteRegion Aachen sind dies derzeit folgende Projekte:

Im Rahmen der Integrationsrichtlinie Bund des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) folgende drei Projekte:

Das Projekt „WaLZ- Welt als Lernen für meine Zukunft“  im ESF-Programm „Integration durch Austausch- IdA“ bietet für ausbildungsplatzsuchende und arbeitslose junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren die Möglichkeit, ein zweimonatiges Unternehmenspraktikum in Spanien oder Italien (früher Polen) zu absolvieren. Eine intensive Vorbereitungsphase mit Sprachunterricht und interkulturellem Training bereitet auf den Arbeitsaufenthalt im Ausland vor. Während des Aufenthaltes in Sevilla bzw. in Brescia erweitern die Teilnehmer/innen ihre berufspraktischen Erfahrungen und steigern ihre Fremdsprachenkompetenzen. Die individuellen Erfahrungen in einer fremden Umgebung tragen zur Persönlichkeitsentwicklung bei, die Eigenverantwortung und die Selbstständigkeit werden gefördert.  Im Anschluss an den Auslandsaufenthalt erfolgt eine Nachbereitungsphase in der gemeinsam die Praktikumserfahrungen reflektiert und individuelle Perspektivplanungen entwickelt werden. Insgesamt nahmen bisher insgesamt 67 junge Erwachsene am Arbeitsaufenthalt teil von denen über 60% in Arbeit oder Ausbildung vermittelt werden konnten.

Im Projekt KuBIG – Kultursensible Berufsgrundqualifizierung und Integration im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe, das wir z. Zt. im ESF-Programm „IsA – Integration statt Ausgrenzung“ umsetzen, werden  Qualifizierungsangebote und Initiativen geschaffen, die Menschen  auf eine Pflegeausbildung vorbereiten und  in den Arbeitsmarkt des Gesundheitssektors integrieren. Ziel ist es, Menschen mit schlechten Startchancen etwa durch fehlenden Schulabschluss oder mangelnde Sprachkenntnisse so zu qualifizieren, dass sie eine Ausbildung in der Pflege machen können. Zu den   Aktivitäten, die in diesem Projekt durchgeführt werden, gehören daher Vorbereitungskurse auf den externen Hauptschulabschluss kombiniert mit ersten Pflegequalifikationen, Kombinationskurse aus Berufssprache Deutsch und Pflegequalifizierungen sowie Grundqualifizierungen mit dem Erwerb von Pflegescheinen. Angesichts der steigenden Zahl von Migranten, die im Alter Pflege benötigen, und andererseits um die Tätigkeit in der Pflege für Migranten und Migrantinnen zu öffnen, sind wir besonders bestrebt, die interkulturelle Kompetenz durch entsprechende Unterrichtsmodule zu thematisieren und zu stärken. Bisher haben so 48 Menschen den Hauptschulabschluss nachgeholt und 123 einen Pflegeschein erworben

VORTEIL AACHen – DürEN bereitet junge Asylsuchende und Flüchtlinge praktisch, fachtheoretisch und sprachlich auf eine duale Ausbildung in Deutschland vor. Die jungen Erwachsenen mit Flucht- und Migrationshintergrund erproben sich unter realen Bedingungen: von der Idee und Entwicklung der Produkte über Produktion und Verarbeitung bis hin zu Vermarktung und Verkauf. Der Fokus liegt auf dem gewerblich-technischen, handwerklichen und logistischen Bereich. Ein multiprofessionelles Team vermittelt dabei zielgerichtet und systematisch berufliche, sprachliche, soziale sowie interkulturelle Kompetenzen. Selbstverständlich inbegriffen ist auch intensives Bewerbungscoaching und individuelle Unterstützung in der Berufsorientierung. Zielsetzung ist es, unter Berücksichtigung der Persönlichkeit und der beruflichen Vorerfahrung eine realistische und nachhaltige Berufsperspektive zu entwickeln.

Des Weiteren wird eine kultursensible und sprachunabhängige Potenzialanalyse zur Kompetenzfeststellung als Ausgangspunkt beruflicher Orientierung entwickelt und implementiert.

Das vom ESF und dem  Bundesministerium für Familie, Jugend, Frauen und Senioren (BMFSFJ) finanzierte Projekt AMIKA+ (Arbeitschancen für Migrantinnen mit Kind in der Altenpflege) im Programm „Stark im Beruf“ ermöglicht Müttern mit Migrationshintergrund einen Einblick in den Arbeitsmarkt der Pflege und bietet Kurzqualifizierung und Unterstützung bei der Integration in Arbeit oder Ausbildung an. Bei den meisten Teilnehmerinnen handelt es sich derzeit um Frauen, die innerhalb der letzten 5 Jahre in die Bundesrepublik geflohen sind und für die sowohl der deutsche Arbeitsmarkt wie auch die institutionalisierte Pflege in Krankenhäusern und Altenpflegeinrichtungen völlig fremd sind. 

Ebenfalls vom BMFSFJ und dem ESF gefördert wird das Projekt „Jugend stärken im Quartier“ in dem wir gemeinsam mit dem Sozialwerk Dürener Christen und dem Jugendamt der Stadt Düren Aktionen und Angebote entwickeln, durch die junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren einen Zugang zurück in die Schule oder auf den Arbeitsmarkt finden. Eng verknüpft ist das Projekt mit den Stadtteilen der Sozialen Stadt (Düren Nord und Düren Süd-Ost) in denen auch aufsuchende Arbeit stattfindet.

Hinzu kommen zwei Projekte, die vom ESF und dem Land NRW gefördert werden:

Seit 2011 führen wir das ESF-Projekt TEP (Teilzeitausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen) des Landesarbeitsministeriums NRW in Düren durch, in dem junge Mütter (und Väter) in eine Teilzeitausbildung vermittelt werden. Unter den  mehr als 120 Teilnehmerinnen bisher (es hat noch kein Vater an dem Projekt teilgenommen) waren mehr als 60% Migrantinnen. In diesem Projekt gilt es auch, die Betriebe für die Teilzeitausbildung zu gewinnen, um so den jungen Frauen mit Familienverpflichtungen neue Chancen zu eröffnen

Das Ausbildungsprogramm NRW bietet in Düren 24 Ausbildungen an, bei denen der Betrieb gefördert wird, wenn er mehr Ausbildungen durchführt, als in den vergangenen Jahren. Damit soll das Angebot an Ausbildungsplätzen erhöht werden, so dass auch diejenigen Jugendlichen eine Ausbildung machen können, die zunächst keine Ausbildungsstelle gefunden haben.

Über das Programm BiWAQ (Bildung Wirtschaft Arbeit im Quartier) des BMI ist die low-tec an zwei Projekten beteiligt. In Kooperation mit der Kupferstadt Stolberg wird das Viertel LAB umgesetzt. In einer digitalen Lernwerkstatt sollen die Teilnehmenden Orte identifizieren, die im Rahmen von sozialer Stadt verändert werden sollen. Im nächsten Schritt sollen die Orte virtuell verändert werden, damit eine neue Form von Bürgerbeteiligung ermöglicht werden kann. Danach sollen Teilnehmende aus der analogen Werkstatt erste Veränderungen an den identifizierten Orten vornehmen.

Im Projekt AixQ 4.0 in Kooperation mit der Stadt Aachen hat die low-tec in Aachen eine Lernumgebung für Industrie 4.0 entwickelt. In einem Vorläuferprojekt wurden mit Designern der desigmetropole aachen Designprodukte entwickelt. Diese Produkte sollen nun automatisiert weiterentwickelt und produziert werden. Auf diese Weise sollen die Teilnehmenden niedrigschwellig auf moderne Produktionsformen vorbereitet werden. Das Projekt ist eingebunden in die aktuellen Entwicklungen des Quartiers mit dem digitalHUB und Produktionsstätten im Bereich der Elektromobilität.