Der erfolgreiche Antrag für die Aussaat regionaler Wildblumen 11. September 2015 | Lars Himmler Im letzten Jahr konnte man sich über eine bunte Blumenpracht in Kreuzau zum Beispiel an der Dürener Straße erfreuen. In diesem Sommer war der Anblick nicht so erfreulich. Der Grund ist die von der Gemeinde Kreuzau genutzten Blumenmischung, dem Mössinger Sommer. Diese Mischung besteht überwiegend aus ein- oder zweijährigen Arten, schon im zweiten Jahr stellt sich nur eine schwache Nachblüte durch Selbstaussaat ein. Einerseits übernehmen „Unkräuter“ das Feld, andererseits lässt speziell der Mössinger Sommer samenreifen Ampferknöterich zurück, der sogar mit Round-Up kaum bekämpft werden kann, ohne die gesamte Ansaat zu vernichten. Eine kostenintensive Prozedur wäre notwendig, ein kompletter Umbruch der Fläche, eine Neuaussaat und der Einsatz von Herbiziden. Der Mössinger Sommer hat noch weitere Nachteile. Ein Teil der Blumenmischung besteht aus exotischen Arten. Die mögliche Ausbreitung dieser nicht einheimischen Pflanzen birgt ein nicht kalkulierbares Risiko. Invasive Neophyten können zu einer Verdrängung einheimischer Pflanzen führen und damit sogar Tierarten gefährden oder andere Probleme verursachen. Als Stichworte sollte Indische Springkraut, Kanadische Goldrute und Riesenbärenklau genügen. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet sogar die Ansiedelung exotischer Arten. Als Alternative bieten sich einheimische Wildblumensaaten an. Da nur einmal eine Neuanlage notwendig ist, sind sie wesentlich kostengünstiger und es sind keine Herbizide notwendig. Sie bieten im Gegensatz zu den Exoten Nahrung für Bienen, Hummeln und auch Schmetterlingen, Wildbienen, Blattkäfer und Blattwespen und auch Vogelfutter. Aus diesen Gründen hatte die Kreuzauer GRÜNEN-Fraktion im Februar einen Antrag für eine regionale und nachhaltige Wildblumenaussaat gestellt. Er wurde Ende Juni einstimmig mit nur einer Enthaltung angenommen. Die Gemeinde Kreuzau führt nun eine sukzessive Ermittlung und gegebenenfalls eine Umwandlung der Flächen durch.