Restsee Inden

Die Landes CDU Wirtschaftsministerin Thoben erklärte Gestern auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf, das am geplanten Indesee keine Gefahr durch Erdrutsche bestehe.
Dazu gibt Reiner Priggen, MdL, energiepolitischer Sprecher Bündnis90/Die Grünen, folgende Erklärung ab:
„Statt sich nach dem Unglück von Nachterstedt seriös mit den Konsequenzen für Rheinische Braunkohletagebaue auseinandersetzen, erleben wir eine Ministerin, die gemeinsam mit der versammelten Kohlelobby den Braunkohlenbergbau als Opfer einer Verschwörung von interessierten Kreisen sieht. Nachterstedt hat viele Fragen zur Standsicherheit der Böschungen in den Tagebauen und zur Gestaltung der Restseen aufgeworfen. Dazu hat die Grüne Fraktion eine Große Anfrage mit über 60 Fragen in den Landtag eingebracht.

Es stimmt: Die geologische Situation in Nachterstedt ist nicht mit der im Rheinland vergleichbar. Das heißt aber nicht, dass das Risiko von Hangrutschungen hier kleiner ist.

Im Gegenteil: Die Tagebaue und Restseen im Rheinland sind um ein Vielfaches größer und tiefer, mit erheblich höherem Risiko einer Hangrutschung als in Ostdeutschland. Der Concordia-See in Nachterstedt ist gerade einmal 300 Hektar groß und 60 Meter tief, der Hambach-See wird 4.000 Hektar und 400 Meter tief sein.

Es gibt im Rheinland erhebliche tektonische Störungen und Altbergbau – beides gefährdet die Standsicherheit der Böschungen. Und schließlich hat es in rheinischen Tagebauen bereits eine Reihe von Hangrutschungen gegeben.

Keine der wesentlichen Fragen zum Thema ist von der Landesregierung bis heute substanziell beantwortet worden. Das ständige Wiederholen der Phrase ‚Alles geprüft – Alles sicher’ verstärkt die Zweifel an einer seriösen Bearbeitung des Themas in der Landesregierung nur noch.“

Auch wir Grünen in Langerwehe fragen uns: Warum die Eile? Es ist noch viel Zeit, die Gegebenheiten ausführlich zu prüfen – da muss man nicht nach wenigen Wochen im Wirtschaftsministerium zu einem Ergebniss kommen …..