Bürgerbegehren Weierstraße

Pressemitteilung zum Bürgerbegehren der Geschäftsleute in der Weierstraße: Zukunftsweisende Angebote steigern Attraktivität der ganzen City

Die Vorgeschichte: In der letzten Sitzung des Verkehrs – und Bauausschusses wurde eine überdachte Möglichkeit zur Fahrradabstellung in der Weierstraße und in der letzten Ratssitzung dann die Einführung von Carsharing in Düren beschlossen. Die CDU und Dürener Geschäftsleute haben sich dagegen ausgesprochen, weil sie die öffentlichen Parkplätze für Autos dort vollständig erhalten wollen. Unter dem Motto „Parkplätze beleben“ protestieren nun Geschäftsleute mit einer Unterschriftensammlung gegen den Ratsbeschluss und hängen Plakate mit ihrer Meinung (übrigens illegal) in der City auf.

Die Verwaltung hat für den Verkehrs – und Bauausschuss eine Vorlage eingebracht, in der als Kompromiss eine Verlagerung der Carsharing- Stellplätze als eine Möglichkeit zur Diskussion gestellt wird. Den Medien ist bereits zu entnehmen, dass die Initiatoren der Unterschriftenaktion nicht bereit sind, einen Kompromiss einzugehen.

In einer Versammlung hatten sich zunächst zwei Vertreter der Koalition die Argumente angehört und in der AmpelPlus zur Beratung gestellt. Letzte Woche sind nochmals zwei SPD Ratsmitglieder zu einem Gespräch in der Weierstraße gewesen. Dort war keinerlei Kompromissbereitschaft feststellbar.
Festzuhalten ist, dass die politischen Entscheidungen 5 Parkplätze betreffen (nicht 6).  Die Initiatoren der Proteste wehren sich gleichzeitig auch gegen weitere Außengastronomie (das wäre der 6.Platz gewesen). Interessant ist, dass darunter auch Gastronomiebetriebe sind, die selbst gut davon leben, am autofreien Markt ansässig zu sein. Es ist ebenfalls falsch, dass in der Unterschriftenliste behauptet wird, dass in der Weierstraße ein Baum gefällt würde. Die geplante attraktive Fahrradabstellung wird fälschlicherweise als Fahrradparkhaus bezeichnet.

Die AmpelPlus hat nun heute entschieden, an den Beschlüssen festzuhalten.
Fakt ist, dass wir natürlich die Existenz der Geschäfte nicht gefährden wollen, diese aber auch nicht durch die Beschlüsse gefährdet sehen.
„Es haben sich jedoch keine neuen Erkenntnisse ergeben, die Anlass gäben, den Beschluss in Frage zu stellen. Im Kern geht es darum, dass wir die Weierstraße aufwerten wollen und wir die Wirkung der Maßnahme auf Düren deutlich anders bewerten, als die dort ansässigen Geschäftsleute“, so die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Verena Schloemer und der Fraktionvorsitzende der SPD, Henner Schmidt.
„Wo heute 3 Kraftfahrzeuge Platz haben, können demnächst 18 Radfahrer/innen in die Weierstraße kommen und einkaufen.“

„Die Mobilitätsstation am Markt wird Düren guttun und auch den Geschäften nicht schaden“, darin ist sich die AmpelPlus einig. „Jahrelang bedeutete Verkehrspolitik in Düren Autoförderung pur. Es wurden hunderte Parkplätze in der City geschaffen. Es ist nun an der Zeit, die Verkehrsteilnehmer, die ohne Auto unterwegs sind, gleichberechtigt zu sehen – und zu fördern.“

Die „Fahrradabstellung“ muss aus unserer Sicht in die Weierstraße, da dort in unmittelbarer Nähe zum Marktplatz gute Abstellmöglichkeiten entstehen sollen.
Die Verwaltung und der Gutachter für das Klimaschutzteilkonzept hatten die Weierstraße als wichtigen und optimalen Standort für die weitere überdachte Fahrradabstellung benannt. Um die Wechselwirkungen zwischen Carsharing und Fahrradparken zu beachten und um Carsharing in Blickfeld der breiten Öffentlichkeit zu bringen, hatte die Verwaltung die nun beschlossene Kombination vorgeschlagen und wir sind dem gefolgt, um Düren auf dem Weg zu klimafreundlicher Mobilität voranbringen.

Wenn Kundinnen und Kunden der Weierstraße oder des Marktes ihre Einkäufe auf dem Rad verstauen wollen, brauchen sie genauso gute Infrastruktur, wie Kraftfahrer/innen. Völlig unabhängig von den Beschlüssen, aber aus unserer Sicht auch wünschenswert, war die beantragte Außengastronomie. „Wie man hört, will der Sushiladen auf Druck der Nachbarschaft seinen Antrag auf Außengastronomie nicht aufrechterhalten. Wir bedauern das sehr, denn diese hätte der Straße gutgetan“, sagt der SPD Fraktionsvorsitzende Henner Schmidt. Die Außengastronomie der Pizzeria ist damit vermutlich auch gestorben. Um den Geschäften weiter eine gute Erreichbarkeit zum Laden von Einkäufen zu ermöglichen, soll eine Anregung aus der Straße aufgegriffen und die Höchstparkzeit von 2 Stunden auf eine Stunde gesenkt werden. So ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass für Ladevorgänge weiterhin eine Möglichkeit besteht.
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Das ganz normale Chaos in der Weierstraße.

Update vom 15.2.:

Richtigstellung zum Kommentar im Super Sonntag: Es war nie von 8 Parkplätzen die Rede, sondern es geht um 5 Parkplätze die für moderne und umweltverträgliche Mobilität umgewandelt werden. Ein weiterer Parkplatz ist für Außengastronomie im Gespräch – aber damit haben die Beschlüsse des Rates bzw. Verkehrs- und Bauausschusses nichts zu tun.

Es ist auch nicht so, dass es keine Gespräche oder Kompromissvorschläge gibt. Wir haben zweimal gesagt, dass wir beim Carsharing auch der zweitbesten Lösung (irgendwo in der Wilhelmstraße) schweren Herzens zustimmen würden, wenn CDU und Geschäfte das Gesamtkonzept dann unterstützen. Aber beide Anläufe sind abgelehnt worden! Im VKB hat die CDU trotz Änderung des Beschlusstextes am Ende doch ganz gegen Carsharing gestimmt und die Geschäftswelt hat im Januar den neuen Kompromissversuch (Vorlage Zündorf) rigoros abgelehnt. Wer ist denn bitte schön hier nicht kompromissbereit?