LKW – Belastung in Düren 16. September 2015 | georg.schmitz Ratlosigkeit bezüglich der LKW – Belastung in Düren!? Rückblick auf ein verkehrspolitisches Treffen mit Aktiven der Verkehrs – und Umweltinitiativen. Ein Jahr nach dem politischen Wechsel in Düren haben wir Anfang Oktober vorgestellt, wie der aktuelle Stand der Verkehrspolitik ist und wo wir vor besonderen Herausforderungen stehen. Grundsätze der angestrebten ökologischeren Verkehrspolitik sind Ihnen/Euch allgemein bekannt und werden von uns verfolgt. Im Detail stoßen wir aber auf große Probleme. Schwerpunktthema der Beratungen waren die Probleme mit dem LKW – Verkehr. Zur Sache: Das LANUV NRW brachte die Beurteilung der Luftqualität in Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2014 heraus. Im Jahr 2014 wurde an 127 Messstellen in NRW die Immissionsbelastung mit Stickstoffdioxid gemessen. Trauriger Spitzenreiter ist die Messstation Düren an der Euskirchener Straße. Der langfristig zu beobachtende Trend leicht abnehmender Belastung durch Feinstaub und Stickstoffdioxid setzte sich im Jahr 2014 fort. Die Jahresmittelwerte verbleiben auf hohem Niveau. Bezogen auf die Anzahl und Höhe der Grenzwertüberschreitungen ist NO2 derzeit als kritischster Luftschadstoff zu bewerten. Nach wie vor sind der Kfz-Verkehr und insbesondere die Diesel-Fahrzeuge als Hauptverursacher der hohen NO2-Belastung anzusehen. Spitzenbelastung mit > 60 μg/m³ NO2 als Jahresmittelwert tritt, wie auch im vergangenen Jahr, an der Station Euskirchener Straße in Düren auf. Die Tatsache, dass die Überschreitungen ausschließlich an Verkehrsmessstationen auftreten, zeigt, dass insbesondere weitere Minderungsmaßnahmen im Bereich des Straßenverkehrs notwendig sind. Dies wird aktuell auch in einer LAI – Beschlussvorlage deutlich, nach der – unter Berücksichtigung des laufenden EU-Pilotverfahrens gegen Deutschland – deutlich weitergehende Maßnahmen als bisher zur Einhaltung der NO2- Immissionsgrenzwerte für erforderlich angesehen werden. Was kann man daraus schließen? Herr Wingels vom städtischen Amt für Tiefbau und Grünflächen hatte ein Gespräch mit Verantwortlichen einschließlich einem Ortstermin an der Euskirchener Straße. Es zeigte sich, dass die zahlreich vorhandenen LKW, die rund 50% der Gesamtbelastung ausmachen, fast allesamt eine grüne Plakette hatten. Daraus leitete man ab, dass nur die Umgehungsstraße B56n und dann folgende radikale Verbote für LKW hier eine Lösung bringen werden. Die Stadt sieht es als Erfolg, dass die Umweltzone derzeit von der Bezirksregierung nicht gefordert wird. Die Frage ist, ob es möglich sein wird, alle LKW in den Dürener Süden wirklich auf die Umgehungsstraße zu bringen – und wo diese ihre Fahrt zu den Zielen dann fortsetzen. Fahren sie über die Dechant-Bohnekamp-Straße herab mit starken Schülerströmen? Oder am Tierheim vorbei und dann durch Niederau? Was ist der beste Weg z.B. zu Schoellershammer? Wir haben die große Sorge, dass LKW`s dann zukünftig, von der Kölner Landstraße her kommend, auch einfach geradeaus weiter in die Kölnstraße und über die Hohenzollernstraße in den Dürener Süden fahren. Bessere Luft an der Euskirchener Straße würde mit noch größeren Verkehrssicherheitsproblemen in der City erzielt. Das kann nicht wirklich die Lösung sein. Wenn die Stadt nun – wie andere Kommunen auch – an einem Programm zur LKW Navigation teilnimmt, ist dies lobenswert und erfüllt eine alte Forderung von uns, mehr auf die Hersteller der Programme zuzugehen. Aber da viele Fahrer mit billigeren PKW Navis unterwegs sind oder einfach keine neue Karten – und Programmversionen kaufen, ist dies auch nur ein kleiner Schritt und kann nur als Ergänzungsmaßnahme gesehen werden. Die Firmen (v.a. Schoellershammer) haben uns erläutert, warum sie nicht mehr über die Schiene transportieren können. Da wir die Arbeitsplätze in Düren dringend brauchen, soll natürlich auch kein Betrieb durch zu strenge Zwangsmaßnahmen zu einer Schließung bewegt werden. Also eine ziemliche Zwickmühle, über die wir gesprochen haben. Wir haben keine Patentlösung gefunden, wollen aber immer und überall dieses Problem mit im Auge haben und Reduzierungen anstreben.