Fortschritt für Inklusion

Die Koalition Zukunft Düren hatte in einem Antrag die Verwaltung beauftragt, alle Beschlussvorlagen auf relevante Auswirkungen für das Thema Inklusion/Barrierefreiheit zu prüfen und diese Prüfung durch einen entsprechenden Prüfvermerk in der Vorlage zu dokumentieren. Einen solchen Prüfvermerkt kennen wir schon lange in Bezug auf die finanziellen Auswirkungen. Ab Jahresbeginn ist es nun soweit – alle Vorlagen sollen diese Prüfung der Auswirkungen auf Inklusion bekommen. Ein Beispiel ist die aktuelle Vorlage zum Ausbau der Ladeinfrastruktur. Das Beitragsbild zeigt das Ende der Vorlage. Darüber freut sich die grüne Fraktion sehr!

Zum Hintergrund: Die Bundesrepublik Deutschland hat die UN-Behindertenrechtskonvention am 24. Februar 2009 ratifiziert. Ziel der Konvention ist der volle und gleichberechtigte Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten für alle Menschen mit Behinderungen.

Wenn man von Inklusion spricht, ist damit im wesentlichen ein sozialer Prozess gemeint. Wohingegen Barrierefreiheit im wesentlichen ein technischer Prozess ist. Die Gemeinsamkeit ist, dass es sich um einen Prozess handelt, der Nachsichtigkeit und Beharrlichkeit erfordert und alle Lebens- und damit auch alle Bereiche im öffentlichen Leben betrifft.

Inklusion/Barrierefreiheit nutzt allen Menschen mit und ohne Behinderung, z.B. Kindern und Eltern, Menschen, die nur vorübergehend in ihrer Mobilität eingeschränkt , Migrantinnen und Migranten.

Egal wie alt jemand ist, welchen Geschlechts ob mit oder ohne Behinderungen und unabhängig von der Herkunft: durch Inklusion haben alle gleichermaßen die Möglichkeit am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Denn in einer inklusiven Gesellschaft wird keiner außen vor gelassen. Nur weil jemand nicht ins „Raster“ passt, heißt das nicht, dass er nicht ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft sein kann. Im Gegenteil: Verschiedenheit ist in einer inklusiven Welt ganz normal und sogar eine Bereicherung.

Allzu oft vergessen wir, dass auch eine drohende Vereinsamung von Menschen mit all ihren Begleiterscheinungen ein großes Problem ist. Besonders Senioren sind zunehmend von sozialer Isolation bedroht. Dass z.B. bis zu 95 Prozent der Wohnungen in Deutschland nicht altengerecht ausgestattet sind und damit die Mobilität von Senioren zunehmend einschränken, kommt noch erschwerend hinzu. In diesem Zusammenhang begrüßen wir ausdrücklich die neu geschaffene Ämterstruktur in der Verwaltung,  mit der u. a. Seniorinnen und Senioren mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Themen Generation und Soziales sind nun bei einem Beigeordneten gebündelt.

Inklusion ist eine Querschnittaufgabe, die alle Lebens- und damit auch alle Verwaltungsbereiche betrifft. Das Thema muss daher bei allen Planungen der Stadt von Anfang an mitgedacht werden. Hierdurch dürfte seitens der Verwaltung kein Zusatzaufwand entstehen, da diese Prüfung gesetzlich vorgegeben ist.

Um die Zusammenarbeit noch weiter zu verbessern, schlagen wir nun ergänzend vor, dass jeweils ein Mitglied aus dem Inkusionsbeirat in der nächsten Ratsperiode in MUK und Bauausschuss einen beratenden Sitz bekommt. Im Vorgriff darauf werden der Vorsitzende Lulzim Lushtaku und Frau Maike Berger vom Berufsförderungswerk sich im MUK am Dienstag kurz vorstellen und Wünsche und Anregungen an das Gremium vortragen. (Bild: Frühere Veranstaltung des Inklusionsbeirates Düren)

PS: Diese Plakat als Hinweis auf unsere Onlineangebote haben wir für den Stand entworfen. Bitte teilt es in euren Büros, Wohnungen, Fensterscheiben….hier findet ihr ein PDF als Download: