An der Bismarckstraße wurden sachlich die aktuelle Situation und Verbesserungsmöglichkeiten erörtert. Zunächst erläuterte die Verwaltung die verschiedenen Zusammenhänge und Anforderungen, v.a. die nötige Beschleunigung des Busverkehres, der bisher im Stau gar nicht auf seine Haltestelle und damit an die vorhandene Vorrangschaltung herankam. Die neu gestaltete Straße und der angrenzende Park wurden grundsätzlich positiv gewertet. Die Haltungen blieben aber teilweise gegensätzlich. Wir erinnern uns, dass die CDU RadlerInnen ja nur in Nebenanlagen mit Benutzungspflicht haben wollte (was rechtlich gar nicht mehr geht) und Pro Rad kritisierte die Entscheidung damals unter viel zu hohem Zeitdruck und weiter die „nicht intuitive Führung“. Wir Grüne haben damals (auch unter großem Zeitdruck und mit Bauchschmerzen) zusammen mit der Koalition für den Plan der Verwaltung gestimmt, aber aus dem zunächst vorgesehen Schutzstreifen einen echten Radfahrstreifen gemacht, welcher nicht überfahren werden darf! (Link dazu)
Es gab nun im Mobilitätsforum einige konkrete Ergebnisse. Ich nehme das Pro Rad Positionspapier als Leitschnur für nachfolgenden Notizen:
Kritik: Fahrzeuge fahren über die Trennlinie auf den Radfahrstreifen.
Losung: Eine Geräuschlinie wird nicht befürwortet, da die Straße den sog. LOA hat, den lärmoptimierten Asphalt und dafür auch Zuschüsse flossen. Es widerspricht dem Sinn, wenn man nun auf der Linie extra Geräusche erzeugt und würde eventuell zu Rückzahlungsforderungen führen. Stattdessen einigten wir uns darauf, den Radfahrstreifen in der Verschwenkung und bis an die Ampel in rot zu markieren. Die fehlende Aufstellfläche für den Radverkehr wird nachträglich aufgebracht.
Kritik: Die
Funktion der Spuren ist nicht ausreichend klar. Von der Linksabbiegespur wird geradeaus
gefahren.
Lösung: Die Markierungen werden geprüft und überarbeitet. Es ist zu meiner
großen Verwunderung tatsächlich so gedacht gewesen, dass die „Linksabbiegespur“
nicht Richtung Kreishausparkplatz, sondern als Vorsortierung für die
nachfolgende Kreuzung gedacht ist. Der Pfeil widerspricht dem aber. Die Doppelspur
soll auch über die Kreuzung hinweg markiert werden.
Nachtrag: Ich habe allerdings Bedenken, dass eine zweispurige Führung an dieser
Stelle dazu führt, dass Radler (trotz roter Markierung) noch mehr bedrängt
werden.
Kritik: Der Radfahrstreifen ist netto nur 1,85
Information: Ja, die 2 Meter sind von Mitte zu Mitte der Linien gerechnet – so ist
die Vorschrift.
Anmerkung: Gedacht war damals in der AmpelPlus an mindestens 2 Meter netto,
also mehr als das Mindestmaß, damit man genug Platz zu beiden Seiten hat. Das
wurde aber leider nie klar dokumentiert, es steht nicht im Sitzungsprotokoll.
Kritik:
Probleme mit dem Busverkehr
Lösung: Die Haltstelle kann auf Grund von Einbauten (Vorrangschaltung,
Fahrgastinformationsanlage) nicht mehr verlegt werden. Es wurde jedoch erkannt,
dass die Ampelschaltung problematisch ist und eine Prüfung zugesagt. Neben einem
größeren Vorlauf für Busse (heute vielleicht eine Sekunde) soll auch ein
Vorlauf für den Radverkehr geprüft werden.
Kritik: Die Nebenanlagen
sind nicht, oder teilweise nicht zeitgemäß beschildert. Dier Freigabe fehlt
teilweise. Da, wo der alte Radweg erkennbar ist (zwischen Schoellerstraße und
Kreuzstraße) braucht es keine Beschilderung, sondern Piktogramme reichen. Dann
bräuchte man nicht Schrittgeschwindigkeit fahren, was technisch bergab eigentlich
auch gar nicht realistisch ist, durch die heutige Beschilderung aber verlangt
würde. Zwischen Kreuzstraße und
Moltkestraße fehlen die Schilder zur Freigabe der Nebenanlage. Am Ende des Schutzstreifens
bergauf vor der Schoellerstraße landet man auf der Fahrbahn und wird häufig
bedrängt.
Lösung: Die Beschilderung wird überprüft, überflüssige Schilder entfernt,
andere ergänzt. Am oberen Ende der Straße kommen Shaddows, die keine rechtliche
Funktion haben, aber dem Kraftfahrer signalisieren, dass dort RadlerInnen
fahren (dürfen).
Auch an der Hans-Brückmann-Str. wird der Weg am Park entlang durch ein
Radfahrer frei markiert, dann kann man da wie früher legal fahren.
Kritik: Bergab
an der Einmündung Moltkestraße ist es gefährlich, auf die Fahrbahn zu wechseln.
Lösung: Es wurde nochmals die Grundidee der Straße erläutert. Jede/r kann
wählen, ob er Fahrbahn oder Nebenanlage nutzt. Es ist möglich, aber planerisch nicht
speziell vorgesehen, auch abschnittsweise mal hier und mal dort zu fahren. Die
Probleme am Hotel ergeben sich v.a. dadurch, dass dort die Nebenanlage noch
nicht befahrbar ist. Das Tiefbauamt macht dem Hotel ständig Druck, damit das
endlich fertig wird. Es fehlt wohl noch Material für die Baumscheibe. Sobald
dort alles eben und gepflastert ist, werden Menschen, die die Nebenanlage
herunterkommen, sicher auch am Hotel und Park die Nebenanlagen nutzen.
Kritik: An
der Job Com kann man von der Nebenanlage auf die Fahrbahn wechseln, um der Menschenmengen
an der Haltestelle zu entgehen. Am Ende der Haltestelle fehlt jedoch eine
Absenkung, um wieder direkt auf die Nebenanlage zu fahren. Die nächste
Möglichkeit des Wechselns ist erst an der Zufahrt zum Kreishausparkplatz.
Lösung: Die Verwaltung prüft den Bau einer Absenkung am Ende der Haltestelle.
Fazit: In guten Gesprächen wurden viele Verbesserungen auf den Weg gebracht. Die Polizei berichtete, dass die Straße aber auch bisher völlig unauffällig ist. Es gab keine Unfälle oder Anzeigen.
