Landesstraßenbau

Info zum Landesstraßenbau 2013:

Mit Drucksache 16/496 wurde im Landtag der Entwurf des Bauprogramms 2013 für die Landesfernstraßen für das Haushaltjahr 2013 eingebracht. Im Fachausschuss wurde nun das notwendige „Benehmen hergestellt“.

Hierzu einige Anmerkungen: Ich begrüße es sehr, dass die Maßnahme Anschluss A4 Luchem im Papier aufgeführt wird und weiter finanziert werden soll. Ich teile die Auffassung des Vorwortes: Da die Gelder eh knapp sind, sollten begonnene Baumaßnahmen beendet werden, aber neue vermieden werden.

Die neue Maßnahme L361 Frechen Königsdorf zur A4 mitten durch den Frechener Wald lehne ich deshalb ausdrücklich ab. Es gibt zwar einen Planfeststellungsbeschluss, aber zum Glück hat frühr schon manches Mal Geldmangel großen Unfug verhindert. Der Nabu schreibt zu L361 N Autobahnanschluß A4 : Das Land Nordrhein-Westfalen beabsichtigt den Neubau der L 361 bei Frechen-Königsdorf mit einem Teilanschluss an die BAB A 4. Das Vorhaben beginnt östlich des Bereiches Kreuzungsbauwerk L 361/Nord-Süd-Kohlenbahn, verläuft dann südlich entlang der Nord-Süd-Kohlenbahn bis zur BAB A 4 und schließt dort über 2 Rampen für die Richtungsverkehre Köln/Königsdorf und Königsdorf/Köln an die A 4 an. Die DB-Strecke Köln-Aachen und der Habbelrather Weg werden mittels Bauwerken unterführt. Die Länge der Neubaustrecke L 361 beträgt 538 m. Der Gebietsentwicklungsplan weist den überwiegenden Teil des Gebietes als entsprechend seinen landschaftlichen ökologischen Gegebenheiten als Waldbereich mit Erholungsfunktion aus. Der Schutz der Landschaft ist an dieser Stelle nicht geplant. Laut FNP der Stadt Frechen von 1980 unterliegen weite Flächen des Untersuchungsgebietes dem Landschaftsschutz. Ausgleichsflächen in Frechen sind nicht vorhanden. Trotz dieser Fakten treiben Politiker/-in diese Vorhaben voran. Wieder hat die Natur das Nachsehen, obwohl Frechen durch die günstige Lage eine optimale Verkehrsanbindung hat. Lt. Studie finden viele Frechener sich durch Lärm und Verkehr belastet, gefolgt davon, dass immer mehr Naherholung zerstört wird.

Nachfolgend die Stellungnahme Fraktion B90/Die Grünen im Rat der Stadt Frechen zum Neubau der L 361 (Frechen-Königsdorf bis A4) vom 17.11.2010:
Die L361n / Autobahnanschluss Königsdorf West wird aus folgenden Gründen abgelehnt: Sie ist umweltschädlich (siehe auch UVP), hat hohe Kosten durch teure Überführungsbauwerke, u.a. über die DB Strecke) und zu geringen Nutzen. Die Realisierung dieser Straße führt zwangsläufig zur Forderung nach einem „Lückenschluss“, und zwar der Fortführung dieser Straße bis zum Autobahnanschluss A1 – Anschlussstelle Hürth-Gleuel; damit hätte man de facto eine Art „Autobahnring“ rund um Frechen. Die Befürworter dieses Lückenschlusses werden dann vor allem die Entlastung des Autobahnkreuzes Köln-West ins Feld führen.

Zur Begründung heißt es in der Landtagsdrucksache, die Baumaßnahme müsse schnell laufen, da Ostern 2014 eine Sperrpause im Zugverkehr für die Brückenabrissarbeiten der B56 in Düren eingerichtet sei. So werden die berühmten Sachzwänge hergestellt!

Richtig ist, dass eine Woche der internationale Verkehr und der Güterverkehr umgeleitet werden müssen. Im Regionalverkehr müssen die Menschen aus dem Aachener Raum in Düren in Busse umsteigen und erreichen dann (zusammen mit allen Fahrgästen aus dem Dürener Raum) in Merzenich wieder einen Zug Richtung Köln. Die Fahrzeit verlängert sich dadurch erheblich.
Will Straßen NRW tatsächlich die Fahrgäste zwingen, zwischen Horrem und Köln Ehrenfeld dann nochmals in einen Bus umzusteigen? Das wären absolut unzumutbare Zustände. IMAG0063Hier ein Bild der zukünftigen Baustelle! Das Argument taugt also wenig als „Sachzwang“. Man versucht nur, einer kritischen Baumaßnahme neuen Schwung zu verleihen.

Es ist sehr schade, dass dieses Projekt mit Hilfe der SPD im Lande nun doch durchgedrückt wurde, obwohl klar ist, dass selbst die im Bau befindlichen Maßnahmen angesichts des Sanierungsaufwandes kaum zu finanzieren sind. Nach Auskunft der Grünen NRW gab es keine Möglichkeit, hier noch etwas zu erreichen.