Tag gegen Gewalt an Frauen 26. November 202426. November 2024 | georg.schmitz Alle drei Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Partnerschaftsgewalt. Fast jeden Tag wird eine Frau aufgrund ihres Geschlechts ermordet. Gewalt gegen Frauen betrifft uns alle – als Nachbar*innen, Kolleg*innen, Freund*innen und Mitmenschen. Wir müssen gemeinsam ein deutliches Zeichen setzen: Gewalt hat keinen Platz in unserer Gesellschaft!Was wir Grüne tun? Der Schutz von Frauen und Mädchen ist unsere gemeinsame Verantwortung. Das Gewalthilfegesetz von Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Lisa Paus ist ein entscheidender Schritt: Es gibt Frauen, ein Recht auf Schutz vor Gewalt und sichert Frauenhäuser durch eine Bundesbeteiligung finanziell ab.Wir wollen das Gewalthilfegesetz so bald wie möglich beschließen – erst im Kabinett, dann im Bundestag. Damit das vor den Neuwahlen gelingt, sind jetzt alle Demokrat*innen gefragt. Was Du tun kannst?Teilen um zu schützenAngesichts steigender Gewalt gegen Frauen und über 13.000 fehlender Frauenhausplätze sollte eines klar sein: Der Schutz von Frauen und Mädchen hat keine politische Farbe, sondern ist unsere gesellschaftlich Verantwortung. In Düren fand gestern eine Veranstaltung zum Tag gegen Gewalt an Frauen im Rathaus statt. Die Fraktion der Grünen war u.a. mit der Fraktionsvorsitzenden Verena Schloemer und dem stellv. Bürgermeister Georg Schmitz dabei und dankte allen Beteiligten für das Engagement und stellt hier und auf unseren Sozial-Media Kanälen einige Eindrücke ein. Nachfolgend die Rede von Nermin Ermis als Geschäftsführerin von Goldrute e.V: Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitstreiter und Mitstreiterinnen, lieber Bürgermeister Frank Peter Ullrich, am heutigen 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, stehen wir zusammen, um ein kraftvolles und unmissverständliches Zeichen gegen das Unrecht und die Gewalt zu setzen, die Millionen von Frauen weltweit tagtäglich erleiden müssen. Dieser Tag ist nicht nur eine Erinnerung, sondern ein dringlicher Aufruf zum Handeln. Er fordert uns dazu auf, uns bewusst zu machen, wie viele Frauen weltweit in verschiedenen Formen von Gewalt gefangen sind – sei es im eigenen Zuhause, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum. Gewalt gegen Frauen ist kein Einzelfall, sondern ein globales und strukturelles Problem, das tief in allen Gesellschaften verankert ist – unabhängig von geografischen, kulturellen oder sozialen Grenzen. Sie kann physisch, psychisch, sexuell, wirtschaftlich oder emotional sein, aber alle Formen der Gewalt haben eines gemeinsam: Sie verletzen die Würde und die Rechte der betroffenen Frauen und machen sie zu Betroffenen eines Systems der Ungleichheit und Unterdrückung. Die Zahlen sind erschütternd: Erst letzte Woche wurde das erste Lagebild veröffentlicht von geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichteten Straftaten. Mit 70,5 Prozent sind die weit überwiegende Zahl der Betroffenen Häuslicher Gewalt Frauen und Mädchen. 180.715 Fälle; ein Anstieg von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr52.330 Frauen und Mädchen sind Betroffenene von Sexualstraftaten, +6,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Hiervon war über die Hälfte unter 18 Jahre alt. Auch die Delikte im Bereich der Digitalen Gewalt nehmen zu. Über 17.193 Frauen und Mädchen waren im vergangenen Jahr betroffen, zum Beispiel durch „Cyberstalking“ oder anderen Delikten, die mittels Nutzung von Sozialen Medien begangen werden. Hier ist mit 25 Prozent ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Wir können uns alle ausmalen wie hoch hier noch die Dunkelziffer ist. An diesem Tag gedenken wir auch der unzähligen Frauen, die nicht mehr die Möglichkeit hatten, sich zu befreien – all der Betroffenen von Femiziden. Diese Frauen sind nicht nur Betroffen von Gewalt, sondern auch von einem System, das ihre Rechte nicht schützt. Ihre Namen und ihre Geschichten dürfen nicht vergessen werden. 2023 waren 938 Mädchen und Frauen von versuchten oder vollendeten Tötungsdelikten betroffen. 360 Mädchen und Frauen waren insgesamt durch vollendete Tötungsdelikte betroffen. Das bedeute, dass 2023 jeden Tag ein Femizid in Deutschland stattfand. Es ist unsere Pflicht, für sie und für alle Frauen zu kämpfen, die noch immer in gefährlichen Situationen leben. Es ist an der Zeit, dass wir die Strukturen, die diese Gewalt begünstigen, aufbrechen: Sexismus, stereotype Rollenzuschreibungen, Ungleichheit und Machtverhältnisse, die Frauen in ihrer Freiheit und Würde einschränken. Nur durch echte Gleichstellung und ein konsequentes Umdenken in unserer Gesellschaft können wir eine sicherere und gerechtere Welt für alle Frauen schaffen. Lasst uns an diesem Tag den Mut und die Entschlossenheit all jener Frauen würdigen, die sich gegen Gewalt auflehnen und ihre Stimmen erheben. Ihre Geschichten sind ein leuchtendes Beispiel dafür, dass Veränderung möglich ist. Lasst uns deshalb nicht nur an diesem Tag, sondern an jedem Tag für eine Welt kämpfen, in der Frauen ohne Angst leben können – eine Welt, in der Gleichberechtigung nicht nur auf dem Papier steht, sondern in den Herzen und Köpfen aller Menschen verankert ist. Lasst uns heute und jeden Tag laut, stark und entschlossen gegen Gewalt an Frauen aufstehen und allen Betroffenen von Gewalt und Femiziden gedenken.