Anton Hofreiter MdB auf Tour im Kreis Düren

Am 29.08.2020 kam Dr. Anton Hofreiter MdB nach Düren. Begleitet von Oliver Krischer MdB trafen sie sich mit dem Bürgermeisterkandidaten für Langerwehe Herrn Chris Andrä und Kandidat*innnen für den Kreistag sowie interessierten Bürger*innen des Kreises Düren am Aussichtsturm Hambach und sprachen über die Perspektiven zum Kohleausstieg, der Abraumgewinnung des gewachsenen Ackerlandes bei Manheim sowie der Abraumnutzung des nicht kultivierten Anteiles der Sophienhöhe.

Normalerweise wäre der Tagebau jetzt noch weitergelaufen, über den Hambacher Restwald und Manheim hinaus bis zur nahegelegenen Autobahn. Durch den Kohlekompromiss der Regierung mit RWE wurde die Kohleförderung in diesen Gebieten gestoppt. 1 Milliarde Tonnen Braunkohle werden somit nicht zusätzlich verbrannt, dies dient dem Umweltschutz. Angeblich konnte der Kohleabbau ohne die Opferung des Hambacher Waldes nicht weitergeführt werden. Wie wir sehen geht es doch, meinten Toni Hofreiter und Oliver Krischer. Bis 2023 soll weiterhin Kohle gefördert werden, dann muss Erde zur Muldenformung der Grube angeschüttet werden. Diese Erde soll in dem fünf Quadratkilometer großem Umland von Manheim entnommen werden. Hier soll wichtiges, wertvolles Ackerland in die Grube geschüttet werden. Dies wäre für RWE kostengünstiger als die Bagger umzusetzen und den nicht kultivierten Anteil der Sophienhöhe für die Muldenbildung zu nutzen.

In der Mulde der Grube soll über Jahrzehnte hinweg eine Seenlandschaft entstehen. Geplant ist eben so lange Wasser vom Rhein in die Mulde zu pumpen, damit ein rasches Einströmen des Grundwassers mit enormen Randabbrüchen der Kohlengrube verhindert werden kann. Fraglich ist, ob sich im Europaparlament Mehrheiten finden, die eine Wassereinleitung des Rheines in die Kohlengrube Hambach nach der zu erwartenden neuen, europäischen Trinkwasserplanung genehmigen.

Um die Wirtschaftlichkeit der Braunkohleförderung von Beginn an nicht in Frage zu stellen, war eine Rückbringung der Sophienhöhe von Anfang an nicht geplant. Jetzt, da es um wertvolles Ackerland bei Manheim und die Erhaltung der Heimaterde geht, wollen wir den nicht rekultivierten Anteil der Sophienhöhe als Ausgleich für die Muldenbildung bevorzugen. Nach Meinung der Politiker aus Berlin soll kein weiteres wertvolles Land mehr abgebaggert werden um Kohlegruben zu füllen.

Vom Tagebau Hambach führte die Tour weiter nach Morschenich. Hier diskutierten die Mitglieder des Bundestages mit ortsansässigen Bürger*innen. Problematisch ist, dass Mieter, die in den Häusern wohnen, welche RWE besitzt, zum Umzug gedrängt werden. Die Gemeinde hat sich für diese Mieter*innen eingesetzt, damit es nicht zu Zwangsräumungen kommt. Wichtig wäre eine Klärung des Besitzstandes, eine Abgabe des Ortes zurück an die Gemeinde und eine Übernahme des Wald und Wiesenbestandes an eine Naturschutzstiftung. Hier gibt es einen Ort, der schon weg sein sollte. Das neue Morschenich ist schon im Bau. Die verbliebenen Anwohner wollen nicht weg und einzelne wollen wieder zurück. Hier soll eine neue Zukunft entstehen mit Forschungsinstituten.

Wir Grüne wollen aber keinen nutzbaren Wohnraum zerstören, sondern das alte Morschenich mit neuem Leben füllen. Hier kann neuer Wohnraum für Familien mit Kindern entstehen. Wichtig wäre die Anbindung mit der S-Bahn von Merzenich entlang des alten Tagebaues vorbei an Morschenich und dem Flugplatz bis zum Anschluss nach Buir.  In diesem Landschaftsabschnitt steckt so viel Potential, da kann man etwas draus machen.  Manheim wären mit einem S-Bahnanschluss ein idealer Wohnort für Arbeitnehmer*innen in Köln.

Zur Zeit werden Gespräche geführt und Zwischenlösungen gesucht für die nächsten fünf Jahre. Mietverhältnisse, die in diesem Jahr ausliefen, konnten verlängert werden. Die Gemeinde arbeitet mit vereinten Kräften an einer Zukunftsperspektive. Forschung und Wissenschaft brauchen Menschen, die ortansässigen Wohnraum haben und per Bahn Anschluss an die Großstadtregion Köln und den Großraum NRW haben.

Hier geht es zum Bericht der Dürener Zeitung: https://www.aachener-nachrichten.de/lokales/dueren/niederzier/anton-hofreiter-mit-vize-oliver-krischer-am-tagebau_aid-53020209?fbclid=IwAR3LnOXOKPYpCB0f4CkwzV3Cu54SKGZlhO7_yJ7Jkcl5m-Lrse8fAFedn34

Toni Hofreiter MdB, Oliver Krischer MdB, Chris Andrä, Bürgermeisterkandidat für Langerwehe
Von links: Kurt Lambert, Fraktionsvorsitzender Grüne Niederzier, Manuel Carrasco Molina, Kandidat für den Kreistag, Toni Hofreiter MdB, Chris Andrä, Bürgermeisterkandidat für die Gemeinde Langerwehe, Andi Krischer, Kandidat für den Kreistag, Oliver Krischer MdB