Tschernobyl mahnt – europaweiter Atomausstieg jetzt!

Strahlung kennt keine Grenzen, in ganz Europa müssen Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Exakt 31 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl haben die Grünen in Düren am Friedrich-Ebert-Platz für einen europaweiten Ausstieg demonstriert.

Dabei zeigten sie mit Schildern, dass der bröckelnde Schrottreaktor in Tihange nur 92 Kilometer von Düren entfernt liegt. Auf anderen Schildern zeigten die Grünen die Entfernung zu Fukushima (12.958 km) und zu Tschernobyl (1.643km). Viele Menschen in Düren erinnern sich noch gut an die Auswirkungen der Reaktorkatastrophe: Kinder durften Spielplätze nicht mehr nutzen, Milchpulver wurde vernichtet, Tiere mussten in den Ställen bleiben.

„Ein Super GAU in Tihange würde ganz NRW treffen, dieses Risiko ist angesichts von erheblichen Sicherheitsproblemen im belgischen Reaktor nicht zu verantworten“, so die Grüne Landtagskandidatin Gudrun Zentis MdL. Hinzu kommt: Wie jetzt bekannt wurde, liefern deutsche Firmen Brennstäbe für den Schrottreaktor.

Die Bundesregierung ist unglaubwürdig: Wortreich wird die Forderung nach Abschaltung der belgischen Bröckelreaktoren unterstützt, aber gleichzeitig genehmigt sie Atomlieferungen, ausgerechnet zu dem umstrittenen belgischen Reaktor Tihange 2. „Der Atomausstieg muss endlich konsequent und europaweit durchgesetzt werden, das heißt auch das Ende der Brennelementfabrik in Lingen und der Urananreicherungsanlage in Gronau. Es gibt gut begründete Rechtsauffassungen, nach denen die Lieferung von Brennelementen ins Ausland sehr wohl verboten werden kann, wenn die Sicherheit der Anlagen nicht ausreichend nachgewiesen ist. Die Bundesregierung muss ihren Worten endlich Taten folgen lassen. Alles andere spielt mit der Sicherheit der Menschen in Europa und besonders in der Grenzregion“, so der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag NRW Mehrdad Mostofizadeh MdL. Die Grünen in NRW fordern die Stilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau (Münsterland) und der Brennelementefabrik im emsländischen Lingen.