Dicke Luft in Düren 15. April 2017 | georg.schmitz Grüne fordern mehr Gesundheitsschutz! „Stickstoffdioxid ist weiter Schadstoff Nummer 1“ – so hieß es vom Umweltbundesamt schon zu Jahresbeginn. Im April wurde nun bekannt, dass in Düren im letzten Jahr erneut negative Spitzenwerte gemessen wurden. Die zweithöchsten Stickstoffdioxid – Belastungen in NRW traten im Jahr 2016 in Düren an der Euskirchener Straße auf. (60 µg/m³, Vorjahr 61 µg/m³, Grenzwert ist 40 µg/m³!) Wir Grüne sehen zwar, dass die B56n in einigen Jahren eine nennenswerte Entlastung bringen kann, aber es müssen dringend viele weitere Maßnahmen ergriffen werden. Alle Bemühungen, eine umweltfreundlichere Mobilität zu organisieren, werden jedoch von der CDU abgelehnt. Dies zeigte sich wieder beim Cityticket zur Förderung des ÖPNV. Wenn wir vorschlagen, dass das Ordnungsamt stärker sicherheitsrelevante Verstöße verfolgen soll und dass dazu auch zwei Dienstfahrräder gestellt werden sollen, wird dies ins Lächerliche gezogen. Auch über die Fahrradabstellanlage Weierstraße, einen wichtigen Baustein der Radverkehrsförderung, zieht die CDU immer noch mit Häme her. Nachdem wir in Düren mehrere Negativrekorde hintereinander verzeichnen mussten und die bisherigen Maßnahmen nicht greifen, muss nun eine Umweltzone an der B56 kommen und die Industrie muss ihre Selbstverpflichtung bezüglich Routen – und Fahrzeugauswahl noch ernster nehmen! Blaue Plakette Es ist schon lange bekannt, dass Dieselfahrzeuge die Hauptverursacher für schlechte Luft in unseren Städten sind. Sie sind verantwortlich für die hohen Stickstoffdioxidwerte, die uns krank machen. Unter den giftigen Schadstoffen leiden besonders Kinder und ältere Menschen. Schadstoffe aus Dieselmotoren können Asthma, Herzinfarkte und Lungenkrebs auslösen. Obwohl die Abgasgrenzwerte für Pkw laufend verschärft werden, sinken die Belastungen kaum. Der Grund: selbst neue Diesel-Pkw stoßen bis zu 10-fach mehr Stickoxide aus als erlaubt, weil Hersteller jahrelang die Abgastests manipuliert haben. Das ist verantwortungslos und muss endlich Konsequenzen haben. Wir fordern deshalb die Einführung der Blauen Plakette für diejenigen Fahrzeuge, die auf der Straße tatsächlich die aktuellen Abgasgrenzwerte für Feinstaub und Stickoxide einhalten. Nur so können generelle und undifferenzierte Fahrverbote in deutschen Städten verhindert werden. Wir fordern Verkehrsminister Dobrindt auf, die Autohersteller in die Pflicht zu nehmen: Sie müssen schnellstmöglich Nachrüstlösungen für ältere Dieselfahrzeuge entwickeln und anbieten. Wir empfehlen dazu die Onlinepetition bei campact.de