Nun doch Windräder im Meroder Wald? 15. April 2016 | barbara.andrae Die Gemeinde Langerwehe hatte nach einer hoch emotional verlaufenen Bürgerversammlung in 2015 beschlossen, keine Wind Energie Anlagen (WEA) im Wald zuzulassen. Stattdessen sollten die lange geplanten drei WEA an der L12n/Autobahn Anschlussstelle Langerwehe vorangetrieben und im nächsten Bauausschuss (19.4.) abschließend beraten werden. Die Zeit drängt, denn Anfang 2017 ändern sich die Vergütungen für die Stromeinspeisung und die Realisierung der drei WEA (davon eine mit Bürgeranteilen) wäre dann gefährdet. Nun zeichnet sich ab, dass die Entscheidung zu den drei WEA plötzlich verschoben werden soll. SPD und CDU sehen weiteren Beratungsbedarf und wollen das Thema im nächsten Bauausschuss nicht behandeln. Was war passiert? Die Stadt Düren möchte mit Langerwehe ein gemeinsames Gewerbegebiet an der L12n entwickeln. Gerüchte und Vermutungen in den Medien kursieren, aber de facto existiert bis heute nicht einmal ein Gesellschafter-Vertrag. Nur die kurz vor der Realisierung stehenden drei WEA werden intern (und ohne Gutachten) als „störend“ für die Vermarktung bezeichnet. Chris Andrä, Sprecher der Langerweher GRÜNEN: „Die Fraktionen von SPD und CDU im Langerweher Rat riskieren durch diese Hinhaltetaktik den Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Beteiligung an einem Bürger Windrad“. Sollte aber die Entscheidung zum Bau der drei WEA nicht zeitnah erfolgen, droht neue Ungemach. Die Doktrin: „keine WEA im Wald“ könnte gekippt werden, wenn Langerwehe keine Vorrangflächen für WEA´s ausweist und diese auch realisiert. Die alten Pläne von Projektentwicklern (z.B. der STAWAG aus Aachen) werden dann wieder aktuell, die WEA nun doch im Meroder/Schlicher Wald bauen zu können. Bis zu elf Anlagen wären dann wieder möglich. „Dies ist nicht im Sinne der Langerweher GRÜNEN“, meinte dazu der GRÜNE Fraktionssprecher Hans-Jürgen Knorr. „Wir fordern alle Ratsvertreter*innen auf, im April die notwendigen Entscheidungen zu treffen, um die drei WEA an der L12n noch in diesem Jahr bauen zu können“. Die Tagesordnung im Bauausschuss soll kurzfristig auf Antrag der Grünen um die Entscheidung zum Bau der WEA erweitert werden. Darauf zielt auch die Bürgeranregung ab, die Walter Jordans für den Arbeitskreis Energie der Zukunftswerkstatt Langerwehe, Ulrich Böke für LUNA und Lothar Kurth für den BUND Langerwehe/Inden am Montag, den 11.4.2016 beim Bürgermeister eingereicht haben. Sie widersprechen darin ausdrücklich der Unterstellung, dass Windvorrangzone und Gewerbegebiet sich gegenseitig ausschließen und hoffen, dass der Rat und Bauausschuss noch im April die notwendigen positiven Entscheidungen trifft, da ansonsten die Verwirklichung des Windparks gefährdet sei. In der Bürgeranregung sehen sie das nach Gemeindeordnung einzige verbliebene Mittel, das Anliegen in den Rat der Gemeinde einzubringen, um das Schlimmste zu verhindern. Die Aussichten für eine schnelle Behandlung dieser Anregung sind aber eher gering – ein Verweisen an den zuständigen Ausschuss und weitere Verzögerungen dann wahrscheinlich. Damit steigen die Chancen für WEA im Wald. Artikel in der Dürener Zeitung vom 19.04.2016: http://www.aachener-zeitung.de/lokales/dueren/gruene-befuerchten-nun-doch-windkraftanlagen-im-wald-1.1340819