Infos im Hosentaschenformat 10. Februar 2016 | georg.schmitz Wohin in Düren, wenn man mit Rolli „mal muss“? Eine kleine Facebookdiskussion hat 2014 aufgezeigt, dass es selbst in größeren Städten wie Düren manchmal ganz schön schwierig ist, einen geeigneten Ort zu finden. Das haben wir geändert. Wir haben damals die Aktuallisierung der städtischen Veröffentlichung gefordert und freuen uns, dass wir Ihnen diese nun vorstellen können. Helfen Sie uns bitte konkret und machen mit beim Projekt Wheelmap. Auszugsweise einige Ergebnisse über barrierefreie Toilettenanlagen im Zentrum von Düren: 1) Bürgerbüro der Stadt Düren, Am Markt 2. Zwischen Infotheke und Wartebereich hindurch kommt man durch zwei Schiebetüren in einen sehr geräumigen und gepflegten Raum. Verfügbare Breite der Durchgänge ist 87 cm. Öffnungszeiten: Montag – Freitag 7.30 bis 13 Uhr und donnerstags auch durchgehend bis 18Uhr. Samstag 9-13Uhr. Tel.: 02421 25-2000, Internet: http://www.dueren.de/buergerservice/buergerbuero 2.) Die wohl bekannteste barrierefreie Toilettenanlage ist die öffentliche Toilette unter der Rathaus- Terrasse Zenthofstraße. Im Beamtendeutsch ist es die „Öffentliche Bedürfnisanstalt im Rathaus der Stadt in Düren“. Der Eingang ist in der Zehnthofstraße an den Bushaltestellen. Das Objekt wurde 2005 komplett saniert. 3.) Die beste Möglichkeit, mit Rolli nett etwas zu essen oder zu trinken scheint mir derzeit das Lokal Coqorico am Markt 7 zu sein. Geöffnet ist täglich ab 9Uhr bis am späten Abend. Tel.: 6945757. Der Besitzer begrüßt ausdrücklich diese Bestandsaufnahme und lädt Rollinutzer/innen herzlich ein. Die Türe hat 80 cm Breite, ansonsten ist alles sehr geräumig und gut nutzbar. 4) Im BarCelona (früher mal Cafe Jungblut) am Markt gibt es eine barrierefreie Toilette, aber es ist im Vergleich zu den vorgenannten Stellen etwas eng. Die Postadresse ist Weierstraße 1. Der Eingang ist direkt an der Zugangstür zum Lokal. Der Durchgang hat 80cm Breite, die Freifläche ist nur rund 1*1 Meter. Tel.: 4076967. Internet: http://www.cafe-bar-celona.de/Home-Dueren.988.0.html 5) Das Leopold Hoesch Museum und das (6) Amtsgericht haben übrigens auch barrierefreie WC Anlagen, aber da es sehr aufwändig ist, überhaupt dorthin zu kommen, macht das nur Sinn, wenn man ohnehin in diesen Gebäuden ist. 7.) Die Tankstelle Monschauer Strasse (Nähe Real) ist gut geeignet und gut gepflegt. 8.) Das Stadtcenter (Kuhgasse) ist perfekt ausgestattet! 9) Haus der Stadt: Die Behindertentoilette ist im Bereich Theater nur über den Aufzug zu erreichen. Die Toilettentür ist 1 Meter breit. Für die Bücherei ist die Toilette ebenfalls nur über einen Aufzug zu erreichen. Sie führt allerdings dann noch durch eine Schleuse die mit einem Generalschlüssel wie auch die Toilettentür zu öffnen ist. In beiden Fällen kann die Toilette nur während der Öffnungszeiten benutzt werden. 10) Schloss Burgau: Der Eingang zur Behindertentoilette befindet sich hinter dem Eingang zu den Toiletten des Cafs. Der Eingang ist zugleich Eingang zu den Vereinsräumen der Niederauer Vereine auf Schloss Burgau. Außentüre 1,15 m breit, Innentüre 0,90 m breit – „Freifläche“ 1,55 m x 1,25 m Zugang während den Öffnungszeiten und durch Schlüsselbergabe während Veranstaltungen an den Mieter. PS: Die ehemalige barrierefreie Toilettenanlage am Busbahnhof (ZOB) neben dem Bahnhof (wo früher auch ein Imbiss war) steht seit langem nicht mehr zur Verfügung. Und über Düren hinaus? Wheelmap ist eine Onlinekarte, auf der Freiwillige rollstuhlgerechte Cafés, Kinos, Arztpraxen oder Bahnhaltestellen verzeichnen und bewerten. Eine gute Idee mit kleinen Schwächen, findet Redakteurin Valeska Zepp in der Ausgabe 6/13 des Magazins „Fairkehr“ des Verkehrsclubs Deutschland (VCD). Georg Schmitz, Sprecher des Grünen – Ortsverbandes Düren findet das eine tolle Aktion und wird die Datenerhebung bei Wheelmap nun auch aktiv unterstützen. Er bittet die Leser*innen der Homepage, ebenfalls mitzumachen. Er hat gesehen, dass es in Düren noch viele Orte zu recherchieren gibt. Auszüge aus dem Artikel: Auf ins nächste Café: Wheelmap.org hilft Menschen im Rollstuhl, vorab zu checken, wo barrierefreie Läden und Lokale sind. Oft entscheiden die letzen Meter: über das Treffen mit Freunden im Café, ein Rendezvous im Restaurant, den Kinoabend oder auch über das Einkaufen im Supermarkt. Schon eine einzelne Stufe am Eingang kann für Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Wie praktisch wäre es, vorher zu wissen, ob diese Ziele barrierefrei zugänglich sind. Genau hier setzt die Wheelmap an. Diese Karte im Internet bewertet Orte nach ihrer Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer. Mit ein paar Klicks können Nutzer nicht nur rollstuhlgerechte Bars, Cafés und Läden finden, sondern auch selbst ergänzen und markieren – und das weltweit…… Der Verein Sozialhelden e.V. setzte Wheelmap vor gut vier Jahren um und erhielt dafür viele Auszeichnungen. In Deutschland gibt es 1,6 Millionen Menschen im Rollstuhl. 4,8 Millionen Deutsche nutzen einen Rollator – Tendenz wegen des demografischen Wandels steigend. Sie können eine Treppe genauso wenig überwinden wie Rollstuhlfahrer.…… Drei Fragen sind entscheidend, um einen Ort auf der Wheelmap bewerten zu können: Kommen Rollstuhlfahrer überhaupt rein? Sind alle Räume zu erreichen? Gibt es ein rollstuhlgeeignetes WC? Wenn alle drei Antworten Ja lauten, gilt der Ort als voll rollstuhlgerecht und kann in der Wheelmap mit einem grünen Wimpel versehen werden. Gelb werden Lokalitäten markiert, die nur teilweise rollstuhlgerecht sind. Rote Wimpel kennzeichnen nicht rollstuhlgerechte Lokalitäten. Es gibt auch graue Orte, die noch nicht bewertet sind. In der Wheelmap kann jeder suchen und finden. Anmelden muss man sich nur, um neue Orte zuzufügen oder zu bewerten. Kostenfrei ist die Wheelmap in allen Fällen. Wie bei anderen Community-Projekten, zum Beispiel Wikipedia‚ sind Qualität und Aktualität der Einträge abhängig von denen, die mitmachen. Das führt manchmal zu Enttäuschungen: „Niemand verifiziert die Angaben der Orte auf Aktualität oder Zuverlässigkeit. Leider haben wir schlechte Erfahrungen gemacht“, sagt Alexander Ahrens aus Berlin. Der Rollstuhlfahrer berichtet von einem mexikanischen Restaurant, das er mit seiner Freundin – ebenfalls Rollstuhlfahrerin – besuchen wollte. Bei Wheelmap stand, es habe keine Eingangsstufe, stufenlose Räume und eine barrierefreie Toilette. Fakt war aber: Der stufenlose Eingang war nur im Sommer möglich, da es sich um die ebenerdige Terrassentür handelte, die im Winter von innen mit zahlreichen Tischen und Stühlen zugestellt war. Im Restaurant gab es auf dem Weg zur Rollstuhltoilette eine sehr hohe Stufe von mehr als sieben Zentimetern. Außerdem nutzte die Belegschaft das Rolli-WC als Sozialraum und Abstellkammer. Grundsätzlich findet Ahrens die Idee der Wheelmap gut. Der Begriff „rollstuhlgerecht“ werde aber hier zu pauschal definiert. „Jeder Rollstuhlfahrer hat einen individuellen Bedarf, zum Beispiel die Türbreite. Ich brauche nur 65 Zentimeter, meine Freundin 75. Oft scheitert die Erreichbarkeit an der Türbreite und nicht an der Stufenhöhe“, sagt Ahrens. Es gibt also Nachbesserungsbedarf bei der Wheelmap. Je mehr Menschen sich an dem Projekt beteiligen, Orte markieren, Bilder hochladen und Kommentare verfassen, desto genauer und zuverlässiger wird die Karte – nicht nur für Rollstuhlfahrer und Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind. (Zitatende) Also, bitte Zollstock und Kamera einstecken, einfach mitmachen und Orte genau beschreiben! Wir freuen uns über Ihre / Deine Erfahrungsberichte! Und nun die Links: Der ganze Artikel: http://www.fairkehr-magazin.de/2013-6-service.html Link zur Karte http://wheelmap.org