Trauriger Rekord Dürens

…. bei den Stickstoffdioxidüberschreitung. Die Überschreitungen der Stickstoffdioxidgrenzwerte von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft sind in Düren alarmierend. Wir sind mit 64 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (einer deutlichen Überschreitung) im Jahr 2014 in Nordrhein Westfalen Spitzenreiter! Dies zeigt deutlich, dass wir dringend wirksame Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität  einleiten müssen. Das wird sicher nur mit der Bündelung vieler Maßnahmen, insbesondere zur Verringerung des Individualverkehrs, gelingen. Denn Hauptursache des hohen Stickstoffwerts ist der motorisierte Verkehr in Düren.

Neben Fahrverboten für LKWs in bestimmten Bereichen und einem Citylogistikkonzept, sind besonders Anreize zur Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs und des Fahrrads sinnvoll. Daher muss bei der Erstellung des neuen Nahverkehrsplans eine attraktive Ausweitung der Linien, besonders für die dörflich geprägten Stadtteile erfolgen. Die Einführung eines günstigen Stadttickets, wie von der Ampelplus auf den Weg gebracht, stellt einen wichtigen Pfeiler zum Umstieg auf den ÖPNV dar.

„ Wir müssen jetzt auch die Chancen nutzen, den Menschen den Umstieg auf das Fahrrad schmackhaft zu machen,“ so Verena Schloemer, Fraktionssprecherin der Grünen. “Zahlreiche Maßnahmen müssen Düren fahrradfreundlich machen!“
Georg Schmitz, Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen: “Düren ist die Stadt der kurzen Wege und dies ohne nennenswerte Steigungen im ganzen Stadtgebiet. Daher ist eine deutliche Zunahme des Radverkehrs bei besseren Voraussetzungen gut erreichbar. Viele Städte in NRW haben bewiesen, dass gute Rahmenbedingungen und mehr Verkehrssicherheit viele Menschen zum Umstieg bewegt haben.“
Die Attraktivität einer Stadt wird zukünftig auch ganz erheblich von der Luftqualität abhängen. Der Bau der B56n wird alleine keine deutliche Entlastung für die Innenstadt bringen, das hat bereits die Brückenbaustelle am Bahnhof gezeigt. Trotz der Engstelle und der dadurch bedingten „Umverteilung“ der Verkehrsströme, sind die Werte immer noch viel zu hoch. Es sind parallel zum Bau der Umgehungsstraße gezielte Verkehrslenkungsmaßnahmen, insbesondere für den Durchgangsverkehr, vorzubereiten.

 

Wir Grünen können heute noch nicht sagen, welche Straße event. für LKW gesperrt werden kann und welche Straße zukünftig welche Funktion hat. Was wir aber sagen können: Wir müssen an das Thema ran! Ein „weiter so“ darf es nicht geben.

Wenn aus der Verwaltung zu hören ist, dass man die Umweltzone erneut verhindern konnte,- dass nun mit Fertigstellung der südlichen Hälfte der B56n aber eine Sperrung der Euskirchener Straße für LKW erfolgen muss, hört sich diese Sperrung zunächst nach einer sinnvollen Maßnahme an.  Es darf aber nicht passieren, dass LKW dann über Kölnstraße und Hohenzollernstraße ausweichen, um Ziele im südlichen Stadtgebiet zu erreichen. Wir dürfen nicht bessere Luft an einer Straße mit Verschlechterungen bei der Verkehrssicherheit an anderer Stelle (z.B. Postkreuzung) bezahlen! Das im Aufbau befindliche System zur LKW Navigation, an dem Düren bereits teilnimmt, kann da eine große Hilfe sein. Aber die Daten, die dort eingespeist werden, müssen in einem transparenten Verfahren ermittelt und in den Gremien diskutiert werden. Das System kann Verkehr nur verteilen,- nicht vermeiden.

Die Vermeidung von LKW Fahrten ohne Gefährdung von Produktionsstätten und damit Arbeitsplätzen ist eine sehr schwere Aufgabe, die die Stadt Düren nun anpacken muss. Das wird vermutlich auch nicht ohne externe Hilfe zu meistern sein.

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Messergebnisse: Diese Tabelle zeigt in Düren keine Stundenwerte. Diese können nicht festgestellt werden kann, da es sich hier um ein vereinfachtes Messverfahren handelt. Nur wenn die teuren Messcontainer vorhanden sind, kann man auch Stundenwerte angeben.
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Luftreinhaltung 2015