Fahrradklima in Düren 20. Februar 2015 | georg.schmitz Der gestern vorgestellte Fahrradklima-Test macht deutlich: Das Fahrrad ist das Verkehrsmittel der Zukunft mit dem meisten Wachstumspotenzial und der größten Klimafreundlichkeit. Dabei ist die Spannbreite der Infrastrukturqualität in den NRW-Kommunen groß. In der Gesamtwertung kam Düren wieder nur auf die Note 4,1 und hat sich damit gegenüber der Befragung von 2012 nicht verbessert. Auch in Düren haben 94 Menschen die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt bewertet. Düren liegt damit auf Rang 83 von 100 vergleichbaren deutschen Städten. Mithilfe von 27 Fragen in fünf Kategorien konnten Bürgerinnen und Bürger im Herbst 2014 ihre Heimatstädte bewerten. Die Teilnehmer bewerteten mit Noten von 1 bis 6 beispielsweise, ob Radfahren Spaß oder Stress bedeutet, ob die Stadt in letzter Zeit viel für den Radverkehr getan hat, ob es häufig Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern gibt und ob man sich als Radfahrer sicher fühlt. Nur 16 Prozent der Teilnehmerinnen sind ADFC-Mitglieder, die Umfrage zeigt also ein Stimmungsbild aller Rad fahrenden in Deutschland. Für Düren gab es positivere Noten für Erreichbarkeit Stadtzentrum (2,5), zügiges Radfahren (2,9) Wegweisung für Radfahrer (3,2) Mangelhafte Noten gab es u.a. für Winterdienst auf Radwegen (4,6) Radwegbreite (4,6) Führung an Baustellen (4,9) Falschparkerkontrolle auf Radwegen (5,2) Im Detail kann man sich die Ergebnisse für Düren in einem PDF anschauen. Eine gute Quelle zum Thema Radverkehr mit dem Link zu den Ergebnissen ist https://radfahrn.wordpress.com Im Fazit bleibt für Düren noch viel zu tun. Die Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht muss zügig fortgeführt werden und die Infrastruktur für den Radverkehr muss besser werden. Wo keine Schutzstreifen möglich sind, muss Tempo 30 eingeführt werden. Eine einfache und doch wichtige Maßnahme zeigt die Umfrage ganz deutlich auf: Falschparker und Baustellensicherungen müssen besser kontrolliert werden. Wir sagen „Herzlichen Glückwunsch“ an Münster als bundesweit fahrradfreundlichste Kommune! Deutlich wird, dass es konsequenter und breiter politischer Unterstützung auf allen Ebenen bedarf, um den klimafreundlichen und gesundheitsfördernden Radverkehr voranzubringen. 71 NRW-Kommunen sind bereits Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte und Gemeinden (http://www.agfs-nrw.de), was für diese gleichermaßen Ansporn wie Herausforderung darstellt. Düren sollte sich bemühen, dort auch Mitglied zu werden. Klar ist: Verkehrspolitische und städtebauliche Gewinner der Zukunft werden diejenigen Städte und Gemeinden sein, die bereits heute konsequent auf einen modernen Mobilitätsmix mit einem wachsenden Radverkehrsanteil umsteuern. Dabei spielt das Fahrrad neben Car-Sharing, Bus, Bahn und Zug eine entscheidende Rolle. Was in vielen anderen Städten sehr unterschiedlicher Größe möglich ist, kann auch in Städten wie Düren gelingen. Georg Schmitz von den Dürener Grünen macht deutlich: „Wir werden uns weiter mit aller Kraft für Verbesserungen in Düren einsetzen und sind überzeugt, dass dies nun nach der Kommunalwahl von 2014 auch besser möglich sein wird.“